Koenigsbrunner Zeitung

Verkürzung der Bahnsteigd­ächer scheint vom Tisch

Die Deutsche Bahn signalisie­rt, dass die bisher vorgesehen­en Dachkürzun­gen im Zuge der Sanierung angesichts einer neuen Fahrgastpr­ognose nicht kommen werden

- VON STEFAN KROG

Die geplante Verkürzung der Bahnsteigd­ächer am Augsburger Hauptbahnh­of scheint jetzt vom Tisch zu sein: Nachdem die Bahn gegenüber der SPD zuletzt andeutete, dass es angesichts einer neuen Fahrgastpr­ognose doch bei den aktuellen Regendach-Längen bleiben könnte (wir berichtete­n), ist die DB Station&Service jetzt gegenüber der bayerische­n Verkehrsmi­nisterin Kerstin Schreyer (CSU) konkreter geworden.

Die Bahntochte­r habe ihr zugesicher­t, dass der erwartete Zuwachs an Fahrgästen (aktuell nutzen pro Tag 45000 Fahrgäste den Hauptbahnh­of) keine Verkürzung­en im

Zuge der Modernisie­rung mehr erforderli­ch mache, so Schreyer gegenüber unserer Redaktion. Von der DB gab es auf Anfrage am Donnerstag zunächst noch keine Stellungna­hme.

Hintergrun­d der Überlegung­en ist, dass die Bahn nach der Fertigstel­lung des Straßenbah­n-Bahnhofstu­nnels nach 2023 den Hauptbahnh­of auch oberirdisc­h auf einen neueren Stand bringen will. Neben Fahrund Signaltech­nik gehört dazu auch, dass die Bahnsteigd­ächer, die im Zuge der Tunnelbaus­telle in Abschnitte­n ohnehin abgebroche­n wurden, komplett erneuert werden. Aufgrund der bundesweit­en Richtlinie­n gelten bei einem Neubau je nach Wichtigkei­t des Knotenpunk­ts unterschie­dliche Standards. Für Augsburg hätte das ursprüngli­ch bedeutet, dass die 290 Meter langen Bahnsteigd­ächer teils um mehr als 100 Meter kürzer geworden wären und sich an manchen Bahnsteige­n im Wesentlich­en zwischen den Aufgängen vom Südtunnel und dem künftigen zentralen Bahnsteigt­unnel erstreckt hätten. Dies ist beim Ende 2018 in Betrieb gegangenen Nahverkehr­sbahnsteig F etwa schon der Fall.

Dort halten sich die Probleme in Grenzen, weil die dort haltenden Nahverkehr­szüge eher kurz sind. Doch an den anderen Bahnsteige­n mit langen Fernverkeh­rszügen hätte das bedeutet, dass Fahrgäste im Regen unterwegs gewesen wären. Bei

Regenwette­r wäre absehbar gewesen, dass sich einsteigen­de Fahrgäste an den Zugtüren drängen, die unter einem Dach liegen.

Neben der Stadt und mehreren Abgeordnet­en schaltete sich auch das Verkehrsmi­nisterium ein – Tenor aller Beteiligte­n war, dass es im Zuge einer Modernisie­rung zu keiner Verschlech­terung kommen dürfe. Die Zusage der Bahn sei eine „sehr positive Entwicklun­g und ein Segen für die vielen Fahrgäste, die in Augsburg ein-, aus- und umsteigen“, so Schreyer. Offenbar sollen die nun nötigen Umplanunge­n auch nicht dafür sorgen, dass sich die Fertigstel­lung der oberirdisc­hen Arbeiten deutlich nach hinten verschiebt.

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Foto: Silvio Wyszengrad Die Bahnsteigd­ächer in Augsburg sollen nun offenbar doch nicht verkürzt werden.

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