Altenheime: Wie weit geht die Sicherheit?
I n 26 stationären Einrichtungen verschiedener Träger in der Stadt leben aktuell rund 2800 Senioren. Es sind in den allermeisten Fällen hochbetagte Menschen, die gesundheitliche Probleme haben. Wird in Augsburg genug getan, um sie zu schützen? Diese Frage stellt sich, wenn man hört, dass in Zeiten der Coronapandemie ein Arzt ohne Schutzkleidung Bewohner in einem Seniorenheim untersucht haben soll. Wenn das so war, muss dem dringend nachgegangen werden. Welches Risiko Corona für Ältere und Schwächere bedeutet, sieht man im Fall der neun Corona-Toten in einem Würzburger Altenheim. Man sieht es im Fall der beiden hochbetagten Augsburger, die kurz nacheinander in einem Krankenhaus im Umland gestorben sind und vielen weiteren Toten.
Insgesamt hat man jedoch den Eindruck, dass die Träger von Augsburger Seniorenheimen sehr viel tun und früh dran waren, um für größtmögliche Sicherheit ihrer Bewohner zu sorgen. Die Arbeiterwohlfahrt war in Augsburg vorne mit dabei, als es um weitgehende Besuchsverbote ging, die Infektionsrisiken von außen verringern sollen. Auch bei der städtischen Altenhilfe gibt es ein umfangreiches Risikomanagement, das Mitarbeiter und Neuzugänge in Heimen einbezieht.
Letztlich sind wir alle in der Pflicht, die aktuellen Ausgangsbeschränkungen strikt einzuhalten, um die Ausbreitung des Virus rasch einzudämmen. Denn es kann auch keine Lösung sein, Hochbetagte monatelang in ihren Zimmern zu isolieren und weitgehend mit sich allein zu lassen.