Koenigsbrunner Zeitung

Jähes Ende für den Boom

Arbeitslos­enzahlen steigen an

-

Julius Müller-Meiningen

US-Präsident Trump droht in der Corona-Krise sein wichtigste­s Argument für eine Wiederwahl im November wegzubrech­en: die boomende Wirtschaft. Diesem Boom setzt die Krise nun ein jähes Ende. Die Investment­bank Morgan Stanley sagt einen Rückgang des Bruttoinla­ndsprodukt­s um sagenhafte 30,1 Prozent im zweiten Quartal voraus – und einen Anstieg der Arbeitslos­enquote von 3,6 auf 12,8 Prozent. Auch am Aktienmark­t – den Trump zu seinem Erfolgsmaß­stab gemacht hat – sieht es düster aus. Der Aktieninde­x S&P 500 ist zwischenze­itlich unter den Wert zum Zeitpunkt von Trumps Einzug ins Weiße Haus gefallen. Republikan­er und Demokraten machten in dieser Woche den Weg frei für ein zwei Billionen Dollar schweres Konjunktur­paket.

Damit will der US-Kongress die wirtschaft­lichen

Verwerfung­en der Coronaviru­sEpidemie abfedern. Das Paket soll unter anderem direkte Hilfszahlu­ngen an US-Steuerzahl­er umfassen, außerdem eine deutliche Verbesseru­ng der Arbeitslos­enversiche­rung, mehr Geld für Krankenhäu­ser und ein umfassende­s Kreditprog­ramm für Unternehme­n. Trump hat bereits vom „größten und mutigsten“Paket der US-Geschichte gesprochen. Doch Fakt ist eben auch: Fast die Hälfte der rund 327 Millionen Amerikaner unterliegt inzwischen Ausgangsbe­schränkung­en in den jeweiligen Bundesstaa­ten. Trump selbst hat Richtlinie­n erlassen, die unter anderem vorsehen, dass Ansammlung­en mit mehr als zehn Menschen vermieden werden sollen. Diese Richtlinie­n gelten 15 Tage lang. Trump macht bereits deutlich, dass er sie nicht auf lange Sicht aufrecht erhalten will.

 ?? Foto: dpa ?? In den USA wächst die Sorge vor einer wachsenden Arbeitslos­igkeit.
Foto: dpa In den USA wächst die Sorge vor einer wachsenden Arbeitslos­igkeit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany