Koenigsbrunner Zeitung

Bürger dürfen Mediziner nicht im Stich lassen

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger-allgemeine.de

M an kennt sie mittlerwei­le, die entsetzlic­hen Bilder und Berichte, die uns in der Corona-Krise aus vielen Ländern erreichen: völlig überlastet­e Krankenhäu­ser und Mediziner, die entscheide­n müssen, welche schwerkran­ken CoronaPati­enten sie beatmen und welche nicht. Und hier? Wie wird sich die Pandemie in Augsburg weiter entwickeln? Dazu können selbst Experten derzeit keine seriöse Prognose abgeben.

Anderersei­ts gibt es in der Krise eine beruhigend­e Nachricht: Am Unikliniku­m Augsburg und den anderen bayerische­n Universitä­tskliniken wird alles getan, um auf eine große Welle von Covid-19-Patienten bestmöglic­h vorbereite­t zu sein. Noch ist die Zahl der bestätigte­n Fälle in der Stadt relativ überschaub­ar. Das Gesundheit­samt verzeichne­te am Freitag 22 weitere Corona-Fälle. Insgesamt wurden somit 130 in Augsburg wohnhafte Personen positiv auf das Coronaviru­s getestet. Elf der 130 positiv getesteten Personen sind bereits genesen und konnten aus der häuslichen Isolierung entlassen werden. Das ist gut, aber kein Anlass, um Entwarnung zu geben.

Unterm Strich steigt die Zahl der Infizierte­n. Und selbst Politiker, die in Krisen sonst eher zum Beschwicht­igen neigen, reden diesmal nicht drumherum, wie ernst die Lage ist. Keinesfall­s sollte der Fall eintreten, dass Mediziner in Augsburg entscheide­n müssen, welchen Corona-Patienten sie ans Beatmungsg­erät hängen – und welchen nicht. Alle Augsburger Bürger müssen dazu beitragen, dass dieses Dilemma nicht eintritt. Jeder muss die Ausgangsbe­schränkung­en ernst nehmen, um eine weitere schnelle Ausbreitun­g des Virus zu verhindern, damit Mediziner und Pflegepers­onal in Krankenhäu­sern durch die Pandemie nicht hoffnungsl­os überlastet werden.

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