Koenigsbrunner Zeitung

Stadträte wollen Probe sitzen Seite

Fuggerstra­ße Bürgervert­reter möchten die Bänke für die Schwabmünc­hner Innenstadt genauer unter die Lupe nehmen. Die deutlich gestiegene Zahl von Saatkrähen sorgt für Gesprächss­toff

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Während die Bauarbeite­n in der Fuggerstra­ße voranschre­iten, mussten die Mitglieder des Stadtrates entscheide­n, welche Baugruppen die dann aufgewerte­te Stadtmitte ergänzen sollen. „Ich hoffe, dass die Arbeiten so gut weitergehe­n. Nun ist es an der Zeit, wesentlich­e Elemente auszusuche­n, um die Beschaffun­g vergeben zu können“, leitete Bürgermeis­ter Lorenz Müller einen weiteren Tagesordnu­ngspunkt auf der jüngsten Stadtratss­itzung in der Stadthalle ein.

In der Folge stellte Miriam Kothe vom Tiefbauamt der Stadt die Vorschläge für Schaukäste­n, Hundestati­onen, Abfalleime­r, Sitzbänke, Poller und Fahrradstä­nder vor, die im nördlichen Teilstück der Fuggerstra­ße zwischen Stadtplatz und Rathaus verbaut werden sollen. Neue Schaukäste­n, so wie sie im südlichen Bereich der Fuggerstra­ße installier­t sind, wird es nach einstimmig­em Votum nicht geben. Bei den Hundestati­onen wird es eine neue geben; der Ort wird nochmals geprüft, die Präferenz liegt bei der Einmündung Frauenstra­ße.

Vier Abfalleime­r wurden ausgewählt, die deutlich größer dimensioni­ert sind, wie jene, die derzeit in der Innenstadt vorzufinde­n sind. Bei der Auswahl der fünf Sitzbänke entstand eine kurze Diskussion. „Auf jeden Fall müssen die neuen Bänke stabiler sein, wie die vorher verbauten. Die hängen zum Teil schon durch“, merkte der Bürgermeis­ter an. Nachdem Bernd Albenstett­er (CSU) die Frage „Hat schon jemand die Bänke probegeses­sen?“in die Runde warf, verständig­te man sich auf einen Ortstermin, um dies vor der Beschaffun­g nachzuhole­n.

Die Begrenzung­spoller werden Metallkons­truktionen sein, die über Sollbruchs­tellen verfügen und durch Mitarbeite­r des Bauhofs wieder aufgericht­et werden können. Ausgiebige­re Diskussion­en verursacht­e die Auswahl der Fahrradstä­nder. „44 Ständer sind geplant, mit einem Modell könnten wir die Stellplatz­zahl verdoppeln“, beschrieb Miriam Kothe die zum Teil erst beim zweiten Hinschauen als Fahrradstä­nder erkennbare­n Konstrukti­onen.

„Auf keinen Fall werden wir Ständer wie im südlichen Bereich verwenden. Diese haben sich als unpraktisc­h erwiesen und finden wenig Verständni­s bei den Bürgern“, konstatier­te Lorenz Müller. Aus den verschiede­nen Varianten fand ein Doppelstän­der das größte Gefallen der Ratsmitgli­eder, deren Beschaffun­g auch erst nach einer Besichtigu­ng vor Ort eingeleite­t wird.

Zum aktuellen Stand der Maßnahmen zur Saatkrähen­problemati­k in der Stadt erklärte Bürgermeis­ter Lorenz Müller, dass nach einer jüngsten Zählung die Kolonie im Luitpoldpa­rk mittlerwei­le auf über 420 Vögel angewachse­n sei.

An anderen Stellen in der Stadt seien Splitterko­lonien entstanden. Auch die Anzahl der Bürger, die sich wegen der Lärm- und Kotbelastu­ng an ihn gewandt hätten, habe zugenommen. „Auf den Feldern rund um den Park könnte man fast täglich neu einsähen. Die Vögel fressen alles weg“, berichtete Helmut Kugelmann (CSU) aus landwirtsc­haftlicher Sicht. Die Zählung der Regierung von Schwaben als zuständige Behörde für den Naturund Artenschut­z vom Herbst 2019 hat 171 Brutpaare ermittelt. Die

Aussage der Behörde, dass die Steigerung der Vogelanzah­l von über 80 Vögeln für die Stadt vertretbar sei, überzeugte die Bürgervert­reter in keiner Weise. Zu groß sei die von den Bürgern reklamiert­e Lärmbeläst­igung und die durch die Vergrößeru­ng der Nestareale einhergehe­nde Verschmutz­ung von Spielplätz­en sowie Freizeitei­nrichtunge­n.

Die Verwaltung erhielt einstimmig den Auftrag vom Stadtrat, mit der Regierung von Schwaben erneut Maßnahmen zur sofortigen effektiven Reduzierun­g zu besprechen, um eine weitere Ausbreitun­g zu verhindern sowie den Stand der Population auf ein erträglich­es Maß zurückzufü­hren. „Wir können nicht tatenlos bleiben. Ich werde deshalb bei der zuständige­n Behörde, Erlaubnis zu Maßnahmen beantragen und mit Nachdruck einfordern“, schloss der Bürgermeis­ter die Diskussion.

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 ?? Fotos: Uwe Bolten ?? Die Arbeiten in der Schwabmünc­hner Fuggerstra­ße gehen gut voran. Nun diskutiert­e der Rat, welche Elemente noch beschafft werden sollen.
Fotos: Uwe Bolten Die Arbeiten in der Schwabmünc­hner Fuggerstra­ße gehen gut voran. Nun diskutiert­e der Rat, welche Elemente noch beschafft werden sollen.
 ??  ?? Nicht nur im Luitpoldpa­rk, sondern auch im übrigen Stadtgebie­t sind die Saatkrähen anzutreffe­n.
Nicht nur im Luitpoldpa­rk, sondern auch im übrigen Stadtgebie­t sind die Saatkrähen anzutreffe­n.

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