Koenigsbrunner Zeitung

Kampfsport sollte mit Respekt vermittelt werden

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Zum Artikel „Ein neuer Kampfsport aus Israel“von Donnerstag, 2. April:

Ich war selbst über zehn Jahre Kampfsport­ler als Schüler und Trainer. Ich finde es gefährlich und verstörend, ja eigentlich unverantwo­rtlich, als Kampfsport­trainer und Vater eine Scheinwelt zu suggeriere­n, in der Schüler sich angeblich mit ein bisschen Wissen gegen fünf Personen gleichzeit­ig verteidige­n können, und vor allem in jeder Schlägerei die Oberhand gewinnen.

Mit diesen Aussagen werden potenziell­e Schlägerty­pen und sich selbstüber­schätzende „Opfer“gezüchtet. Diese Art der Kundenakqu­ise finde ich mehr als daneben! Wer schon mal in eine „echte“mit Fäusten und Füßen geführte Schlägerei verwickelt war, wird mir recht geben, dass man schon sehr lange Kampfsport trainiert haben sollte, um sich in so einer Situation wehren zu können. Wer dies nicht glaubt, kann gerne mal mit einsatzerf­ahrenen Polizeibea­mten reden, welche in ihrer Ausbildung Selbstvert­eidigungst­raining als Pflichtpro­gramm haben.

Kampf-„Sport“ist etwas Schönes und sollte mit Respekt vermittelt werden. Es ist Training für Körper und Geist und nicht dazu da, um Schläger zu züchten. Ich lerne dabei natürlich Techniken, um meinen Körper zu schützen und mich mit Händen und Füßen zu wehren. Nur bis es so weit ist, vergehen Jahre des harten und steten Trainings. Denn diese Techniken sind Choreograf­ien, welche für bestimmte Angriffe abgestimmt sind. Ob man das dann unter extremem Stress abrufen kann, ist fragwürdig.

Johannes Einzinger

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