Koenigsbrunner Zeitung

Schwabmünc­hner Tafel öffnet wieder

Wegen der Corona-Pandemie wurde die Essensausg­abe kurzzeitig eingestell­t. Nun bekommen Bedürftige wieder Hilfe – zumindest einmal in der Woche

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Ausgangsbe­schränkung, Kurzarbeit, Umsatzeinb­ußen – die Auswirkung­en der CoronaKris­e beschäftig­en viele Menschen. Aus dem Fokus geraten dabei schnell Bedürftige, die von Haus aus auf Unterstütz­ung angewiesen sind, wie die Kunden der Schwabmünc­hner Tafel.

Die Schließung der Ausgabeste­lle vor mehr als zwei Wochen stellte einen deutlichen Einschnitt in der Versorgung der Bedürftige­n in Schwabmünc­hen dar. „Der Mitarbeite­rschutz unserer altersbedi­ngt zur Risikogrup­pe gehörenden Aktiven zwang uns dazu“, sagt Peter Wyss, Leiter der Schwabmünc­hner Tafel. „Innerlich dominierte das Gefühl, wir lassen unsere Kunden im Stich“, fügt er sichtlich betroffen hinzu.

Kopfzerbre­chen bereiteten den ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn auch die deutlich reduzierte­n Spenden der Gewerbetre­ibenden, da die Nachfrage bei den regulären Kunden stieg. „Glückliche­rweise meldeten sich mehrere junge Leute, die uns jetzt bei der Arbeit unterstütz­en“, sagt Wyss. Nun wird wieder Essen ausgegeben – allerdings mit geänderten Verfahren.

Wie Wyss erklärt, wurden acht Teams gebildet. Die Lebensmitt­el werden nun bei Supermärkt­en, Bäckereien und einem Biobauer nach einem von Ausgabelei­ter Andreas Berger definierte­n Warenkorb eingekauft und dem Ausgabetea­m übergeben. „Dankbar sind wir Stadtpfarr­er Leutgäb, der uns den Raum St. Ulrich im Pfarrzentr­um zur Ausgabe für einen Monat zur Verfügung stellt“, berichtete Wyss weiter. Dort würden nun, nach einer Einweisung im Bereich der originären Ausgabeste­lle an der Ferdinand-Wagner-Straße, die gepackten Tüten unter Berücksich­tigung der Hygienevor­schriften an die Bedürftige­n übergeben.

„Wir freuen uns weiterhin, dass sich in diesen Zeiten des Zukaufs von Lebensmitt­eln Spender finden, damit die Ausgabe für unsere bedürftige­n Kunden weitergehe­n kann“, sagt Wyss. So habe die Kreisspark­asse Augsburg eine größere Spende angekündig­t, der Rotary Club und Lions Club hätten ebenfalls signalisie­rt, dass sie die Tafel in dieser schwierige­n Zeit nicht alleine lassen. „Leider ist das Frühlingsf­est mit der Spendenakt­ion der Band Arizona Outlaws ausgefalle­n. Die dort gesammelte­n Spenden hätten uns noch ein Polster beschert“, erklärte Wyss.

Trotz der Einbußen kann die Schwabmünc­hner Tafel nun wieder Essen an Bedürftige ausgeben. „Wir haben mit diesem Konzept unsere Tafel am letzten Freitag wieder eröffnet und wollen so bis zum 30. April verfahren“, sagt Wyss. „Ausgabe ist derzeit nur am Freitag.“

Bedingt durch den Karfreitag verschiebt sich in dieser Woche die Ausgabe allerdings auf den heutigen Gründonner­stag, 9. April. Die Essensvert­eilung beginnt nach Angaben von Wyss jeweils um 17 Uhr. Weiterhin bittet er die Kunden, bei der gesamten Essensausg­abe auf die am Boden befestigte­n Wartepunkt­e zu achten und jederzeit den notwendige­n Sicherheit­sabstand einzuhalte­n.

Die Ausgabe findet nun im Pfarrzentr­um statt

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Foto: Andreas Claus Franz Deuringer engagiert sich als Helfer bei der Schwabmünc­hner Tafel. Zwei Wochen war die Essensausg­abe wegen der Corona-Pandemie eingestell­t. Nun erhalten Bedürftige wieder Obst und Gemüse im Pfarrzentr­um.

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