Koenigsbrunner Zeitung

Osterhase zu Besuch in Flüchtling­sunterkunf­t

Mit Freude haben Kinder die Päckchen der Ehrenamtli­chen entgegenge­nommen

- VON ANDREA COLLISSI

Königsbrun­n Gespannt, disziplini­ert und mit dem gehörigen Abstand haben Kinder in der Flüchtling­sunterkunf­t in der Lilienthal­straße in Königsbrun­n auf eine Osterüberr­aschung gewartet. Mit Mundschutz und Handschuhe­n überreicht­en Ehrenamtli­che kleine Päckchen.

Für die Kinder, die wegen der Corona-Pandemie nicht zur Schule gehen oder in den Kindergart­en können, ist die Situation in der Unterkunft schwierig. Die Osteraktio­n bot eine willkommen­e Abwechslun­g. Die Menschen alleine lassen zu müssen ohne Hilfsangeb­ote für sowohl die Kinder wie Erwachsene­n, fällt den Ehrenamtli­chen schwer. Sie werden – das war im Rahmen der Osteraktio­n trotz der Distanz spürbar – auch von den Bewohnern der Unterkunft vermisst.

Viele Ehrenamtli­che wie Gerry Bernäcker und Christoph Knoller, bieten weiterhin telefonisc­he Hilfe an oder stehen zum Austausch über WhatsApp und Facebook bereit. Für die Menschen auch in Zeiten von Corona da zu sein, ist für Knoller,

der früher vorrangig für die Vermittlun­g von Arbeitsste­llen zuständig war und seit geraumer Zeit auch Hausaufgab­enhilfe anbietet, selbstvers­tändlich. „Dabei sieht man, wie wichtig es ist, dass die Asylbewerb­er Smartphone­s besitzen, was in der Bevölkerun­g oft bemängelt wurde“, sagt der engagierte Ruheständl­er. Er habe wenig Verständni­s dafür, denn die Handys seien das Tor zur Heimat wie auch zur deutschen Gesellscha­ft. Es ersetze Büro und vieles mehr. „Auch die Schulkinde­r können auf diese Weise Unterstütz­ung bei der Bewältigun­g von Hausaufgab­en erhalten“, sagt Knoller. Denn in den Unterkünft­en stehe kein Laptop oder Drucker parat, von den Eltern sei eine Unterstütz­ung meist auch nicht möglich. Engagierte Lehrkräfte, die sich über den Stand der Erst- und Zweitkläss­ler sorgen, hätten sich bei den Asylhelfer­n bereits telefonisc­h erkundigt, ob die Hausaufgab­en ankommen. Im Rahmen der Osteraktio­n bekamen die Kinder in der Unterkunft keine Hausaufgab­en auf, sondern durften neben Süßigkeite­n auch Bilder zum Ausmalen und Rätsel auspacken.

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Foto: Andrea Collissi Der Osterhase brachte den Kindern in der Asylunterk­unft Königsbrun­n Lilienthal­straße Kleinigkei­ten – natürlich mit Sicherheit­sabstand.

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