Nach dem Virus fitter als zuvor
D er seit Langem geplante Urlaub vor dem Osterfest fiel natürlich anders aus als vorgesehen. Die Reise in den Norden des Landes – gestrichen. Der Familienbesuch – fand nur mit elektronischen Hilfsmitteln statt. Doch wenigstens meinte es das Wetter gut mit dem Urlauber, der ja auch ohne CoronaKrise gern mal ein paar Kilometer mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Also habe ich regelmäßig das Zweirad aus dem Keller geholt. Die meisten Einkäufe lassen sich problemlos im Rucksack oder in den Taschen am Gepäckträger transportieren. Nur eine Packung Toilettenpapier ist da etwas sperrig, auch wenn sie recht leicht ist. Schwieriger ist es schon, vor dem Supermarkt unter Einhaltung der Abstandsregeln einen Abstellplatz für das Rad zu finden. Denn auf die Idee, den Einkauf mit etwas sportlicher Bewegung zu verbinden, kommen offensichtlich auch viele andere Menschen.
Das zeigt sich auch, wenn ich zum sportlichen Ausgleich eine etwas längere Runde fahre. Eine Tour fahre ich regelmäßig, sie ist etwa 28 Kilometer lang, auf der einen Seite des Lechs nach Süden, auf der anderen zurück. In den vergangenen Wochen habe ich festgestellt, dass ich für diese Strecke immer weniger Zeit brauche. Die Waage bestätigt das zwar – noch? – nicht, doch ich bin wohl fitter geworden.
Und das gilt wahrscheinlich nicht nur für mich. Denn war ich sonst oft kilometerlang allein unterwegs, begegnen mir dort seit Wochen viele Fußgänger, Jogger und andere Radfahrer. Nach meinem Eindruck werden wohl viele Menschen nach Corona fitter sein als zuvor.