Koenigsbrunner Zeitung

„Manchmal ist es bedrückend“

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LESER SCHREIBEN FÜR LESER

M it 94 Jahren zähle ich zu den ältesten Einwohnern in Königsbrun­n. Doch wegen der Corona-Krise verlief mein Geburtstag am 22. März etwas anders als geplant. Ich hatte Kuchen und Häppchen vorbereite­t, aber die musste ich verschenke­n. Denn niemand durfte mich besuchen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Stattdesse­n erhielt ich 83 Anrufe und unzählige Briefe. Es war erstaunlic­h, ich habe mich sehr darüber gefreut. Nur mein Sohn kam zu Besuch und blieb hier, um mich weiterhin zu unterstütz­en.

Mein Arzt sagte mir, ich soll vorsichtig sein und zu Hause bleiben. Daran halte ich mich. Nun führe ich eigentlich mein ganz normales Leben weiter. Das Wichtigste ist, dass ich im Kopf noch klar bin. So stehe ich um kurz nach sieben auf, frühstücke mit meinem Sohn. Dann wird gekocht, nachmittag­s gehe ich in den Garten, dann ist der Tag auch oft schon vorbei.

Manchmal ist es bedrückend; man kommt sich vor wie eingesperr­t. Ich vermisse Freunde und die Menschen in Königsbrun­n. Aber ich bekomme auch viel Hilfe. Oft ruft jemand an und fragt, ob er etwas für mich tun kann, oder es steht eine Kleinigkei­t vor der Tür.

Hannelore Metzner, 94, Königsbrun­n

Schreiben Sie uns! Ihre Erlebnisse schicken Sie uns bitte unter dem Stichwort „Leser schreiben für Leser“an folgende E-MailAdress­e: corona@augsburger-allgemeine.de. Bitte denken Sie daran, Ihren Namen, Ihren Wohnort und eine Telefonnum­mer für Rückfragen anzugeben sowie ein Foto von Ihnen mitzuschic­ken.

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