So plant der FCA die personelle Zukunft
Neuzugänge wird es nur wenige geben, Bayern-Torwart Früchtl ist kein Thema in Augsburg. Vertrag von Asta hat sich verlängert
Leicht ist es nie, eine BundesligaSaison zu planen. Für keinen Verein. Die aktuelle Situation während der Corona-Krise erschwert aber nicht nur den Alltag, sondern auch den Blick in die Zukunft. Keiner weiß, wie es aktuell weitergeht. Und schon gar keiner, was die FußballBundesligisten in der neuen Saison erwartet. Nun strebt der FC Augsburg keinen großen personellen Umbruch an, die eine oder andere Ergänzung oder Aufwertung des Kaders aber ist denkbar.
„Eine gewisse Unsicherheit hat man am Transfermarkt ja immer. Natürlich sind die Voraussetzungen jetzt für den Sommer aber schwieriger als sonst“, sagt Michael Ströll, der als Geschäftsführer für die Finanzen beim FCA zuständig ist. Sein Kollege Stefan Reuter verwaltet den sportlichen Bereich. „Aktuell steht das Transferfenster wie geplant. Wir wissen aber nicht, ob es dabei bleibt. Der Transfermarkt wird sich verändern. Es wird ein Umdenken stattfinden müssen, weil alle Klubs massive Einnahmeeinbußen haben werden“, sagt der Manager.
Zumal Ströll davon ausgeht, dass es auch künftig keine Großinvestoren in der Bundesliga gibt, die die Preise nach oben treiben. Auch wenn die Versuchung groß sein könnte. „Die 50+1-Regelung schützt uns vor solchen Szenarien, wie sie im Ausland zum Teil auftreten. Höher, schneller, weiter ist nicht immer das Richtige. Vor allem wenn ein Investor mal die Lust verliert, hat man dieselben Probleme oder sogar mehr als zuvor“, sagt Michael Ströll.
Wie aber die neue Saison planen, wenn derzeit keine Spiele stattfinden und es damit auch keine Möglichkeiten zum Scouting gibt? Videostudium ist die Lösung. Aber freilich nicht ausschließlich. „Wir verpflichten Spieler ja nicht nur anhand von Videos, sondern das sind teilweise Spieler, die bekannt sind und bei denen man versucht, sich eine noch intensivere Meinung zu erarbeiten. Auf der anderen Seite sind es auch Spieler, die wir perspektivisch beobachten, bei denen gar keine aktuelle Verpflichtung ansteht, sondern die vielleicht in ein, zwei Jahren interessant werden könnten“, sagt Reuter.
Ein Name, der immer mal wieder im Zusammenhang mit dem FC Augsburg genannt wird, ist Christian Früchtl. Der Torwart hat einen Vertrag bis 2022 bei den Bayern, soll aber in der kommenden Saison ausgeliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln. Womöglich nach Augsburg? Reuter widerspricht: „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass der FC Augsburg da genannt wird. Diese Gerüchte sind völlig aus der Luft gegriffen.“Kein Früchtl also künftig beim FCA. Aber eventuell einige Rückkehrer, die an andere Vereine ausgeliehen sind. Michael
Gregoritsch zum Beispiel oder Tim Rieder und Mads Pedersen. Der Austausch mit diesen Spielern sei intensiv, sagt Reuter, auch dank Christoph Janker, der sich nach seiner Verpflichtung im Januar um die Toptalente und Leihspieler des FCA kümmert. „Stand jetzt kommen alle zurück“, sagt der Manager. Wer aber weiß, was in einigen Monaten ist. Das trifft auch auf die Akteure zu, die der FCA von anderen Vereinen ausgeliehen hat. Tin Jedvaj aus Leverkusen zum Beispiel oder Felix Uduokhai aus Wolfsburg. „Bei Tin haben wir keine Option, das Heft des Handelns liegt also nicht in unserer Hand. Bei Felix müssen wir die Situation abwarten. Wir werden zu gegebener Zeit, wenn die Frist endet, eine Entscheidung treffen“, erklärt Reuter. Bei Stephan Lichtsteiner, dessen Vertrag am 30. Juni endet, wird spekuliert, ob er in seine Schweizer Heimat zurückkehrt. Der Grasshopper Club Zürich soll interessiert sein.
Fest steht aber bereits, dass sich der Vertrag von Simon Asta um ein Jahr bis 2021 verlängert hat. Dank einer Klausel im Vertragswerk. Asta kämpft sich gerade nach einem Kreuzbandriss zurück. „Simon ist auf einem guten Weg. Er absolviert seine Reha sehr intensiv. Es freut mich sehr, da er immer einen zuversichtlichen und positiven Eindruck macht, wenn wir uns sehen. Wir versuchen, ihn wieder an sein Topniveau zu bringen“, sagt Reuter.