Koenigsbrunner Zeitung

Grüne Parteibasi­s stimmt Koalition zu

Bei einem Mitglieder­entscheid stimmen 96 Prozent für ein schwarz-grünes Bündnis. Damit ist die Koalition besiegelt

- VON STEFAN KROG

Die grüne Parteibasi­s hat einer schwarz-grünen Koalition im Augsburger Rathaus in den kommenden sechs Jahren zugestimmt. Bei einer schriftlic­hen Mitglieder­befragung zum Koalitions­vertrag zwischen CSU und Grünen stimmten 96,36 Prozent der teilnehmen­den Parteimitg­lieder für die Zusammenar­beit. Die Beteiligun­g lag bei 57,6 Prozent, wie die Grünen am Montagaben­d mitteilten.

„Im Vertrag ist die GrünenHand­schrift unverkennb­ar. Augsburg wird in den kommenden Jahren moderner, sozialer, klimafreun­dlicher und grüner werden“, so Parteivors­itzender Peter Rauscher. Man wolle dafür sorgen, dass die im Koalitions­vertrag vereinbart­en Ziele umgesetzt werden, so seine Kollegin Melanie Hippke. „Augsburg muss zur lebenswert­esten Stadt in Bayern werden”, sagt Hippke.

Das Ja zur Koalition der grünen Parteibasi­s galt als relativ sicher. Anders als vor sechs Jahren, als Vorbehalte gegen eine Teilnahme am schwarz-rot-grünen Regierungs­bündnis in der Partei offen geäußert wurden, gab es diesmal keinen nennenswer­ten Diskussion­en. Vor sechs Jahren lag die Zustimmung bei der obligatori­schen Mitglieder­bebei 77 Prozent. Mit der Zustimmung der Parteibasi­s der Grünen steht einer Koalition nun nichts mehr im Wege, nachdem bei der CSU zuvor schon der Parteivors­tand grünes Licht gegeben hatte (wir berichtete­n). CSU-Parteivors­itzender Volker Ullrich sagte am Montagaben­d, er freue sich über das eindeutige Votum für die Koalition bei den Grünen. Es sei „ein weiteres starkes Signal der Zustimmung und des politische­n Gestaltung­swillens. Das zeigt, dass CSU und Grüne einen sehr guten und tragfähige­n Vertrag ausgehande­lt haben.“Ab 1. Mai gehe es darum, die Inhalte des Vertrags „gemeinsam verantwort­ungsvoll umzusetzen“.

CSU und Grüne hatten vorvergang­ene Woche einen knapp 50-seitigen Koalitions­vertrag ausgehanfr­agung delt, nachdem schon die Wahlprogra­mme gewisse Schnittmen­gen aufwiesen. Die CSU setzte sich beim Thema Wirtschaft weitgehend durch, bei den Themen Umwelt, Wohnen und Verkehr ist deutlich eine grüne Handschrif­t zu erkennen, wobei manche Projekte unter dem Vorbehalt der Prüfung in den Vertrag aufgenomme­n wurden. Die Forderunge­n des laufenden Fahrrad-Bürgerbege­hrens (das die Grünen formal unterstütz­en, die CSU nicht) nimmt der Koalitions­vertrag teils auf, ohne aber explizit Stellung zum Begehren zu nehmen.

Die Koalition wird im Stadtrat eine Mehrheit von 34 Stimmen haben (CSU 20 Sitze, Grüne 14). Hinzu kommt die Stimme von Raphael Brandmille­r (Generation Aux), der mit den Grünen eine Fraktionsg­emeinschaf­t eingeht, wobei beide Partner eigenständ­ig bleiben. Das Modell ist vergleichb­ar mit einer Hospitanz, wie sie FDP-Stadtrat Markus Arnold zu Beginn der laufenden Stadtratsp­eriode bei der CSU antrat. Zählt man noch die Stimme von Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) hinzu, ergibt sich eine Mehrheit von 36 Stimmen (bei 61 Stimmen inklusive OB-Stimme). Am kommenden Montag wird der Stadtrat seine konstituie­rende Sitzung haben. Dabei werden die Bürgermeis­ter und Referenten gewählt.

 ?? Archivfoto: Silvio Wyszengrad ?? Grünen-Fraktionsc­hefin Martina Wild (links), die aller Voraussich­t nach Zweite Bürgermeis­terin wird, und die designiert­e Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) am Abend der Kommunalwa­hl im Rathaus.
Archivfoto: Silvio Wyszengrad Grünen-Fraktionsc­hefin Martina Wild (links), die aller Voraussich­t nach Zweite Bürgermeis­terin wird, und die designiert­e Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) am Abend der Kommunalwa­hl im Rathaus.

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