Keine Scherze in der Freinacht
Wegen Corona dürfen Kinder nicht um die Häuser ziehen. Für das Aufstellen von Maiele für die Liebste gibt es strenge Regeln
Landkreis Augsburg Die Nacht zum 1.Mai wird heuer wohl nichts Besonderes. Keine Feiern, meist keine Maibäume, kein Brauchtum. Nun erteilt die Polizei auch Scherzbolden in der Freinacht eine klare Absage. Wegen der aktuellen Ausgangsbeschränkungen sollen auch die Kinder am Donnerstagabend zu Hause bleiben.
Die Bräuche um die Freinacht sind nicht zulässig, teilt die Polizei Schwaben Nord auf Nachfrage mit. Sie stellen laut Polizei „keinen triftigen Grund zum Verlassen der Wohnung“dar. Der Grund für das
Verlassen der eigenen Wohnung sei dabei gerade nicht Sport und Bewegung an der frischen Luft, sondern „Unsinn zu machen“, teilt die Polizei mit.
Kinder, die zum Beispiel unaufgeräumte Gartenstühle in der Nacht zum 1. Mai an den Maibaum schleppen, sollten sich besser nicht erwischen lassen. Die Polizei kontrolliert in der Freinacht verstärkt, ob die Ausgangsbeschränkungen eingehalten werden.
Auch für das Aufstellen von Maiele – kleinen Birkenbäumen für die Liebste – gelten heuer strenge Corona-Regeln. Grundsätzlich ist es erlaubt, ein kleines Birkenbäumchen
vor das Haus seiner Angebeteten zu stellen, teilt die Polizei mit. Das sei als „Bewegung an der frischen Luft“zulässig. Allerdings nur alleine, mit einer weiteren haushaltsfremden Person, oder Angehörigen des eigenen Hausstandes. Damit soll vermieden werden, dass sich Gruppen bilden.
Wie berichtet, fallen auch die Maierfeiern im Augsburger Land heuer flach. Maibäume dürfen laut Landratsamt grundsätzlich aufgestellt werden, allerdings nur mit Kran und wenigen Menschen. Deshalb verzichten die meisten Gemeinden im Kreis in diesem Jahr auf einen Maibaum.