Koenigsbrunner Zeitung

Was Passanten zur Maskenpfli­cht beim Einkaufen sagen

In der Innenstadt sind seit dieser Woche viele Menschen vermummt unterwegs. Ein erstes Stimmungsb­ild

- VON LISA GILZ

Die neue Regelung zur Maskenpfli­cht gilt seit Montag, seither haben viele Geschäfte in Augsburg wieder offen. Die Innenstadt wirkt wieder belebter als sie es in den letzten Wochen war. Menschen nutzen das neue Gefühl von Sicherheit, um bummeln zu gehen, wie auch Anita Forstner. Die 47-Jährige findet es richtig, dass eine Maskenpfli­cht eingeführt wurde – endlich, wie sie sagt. „Meine Mutter saß jetzt wochenlang daheim und konnte nicht aus dem Haus gehen. Mit der Mundschutz­pflicht, fühlt sie sich nun sicher genug, um ihre Lebensmitt­el wieder selbst einkaufen zu können“. Auch für Anita Forstner selbst sei die Maskenpfli­cht wichtig, denn sie fange nächste Woche wieder an, zu arbeiten. Sie erzählt: „Meine Mutter und Schwester haben mir ein ganzes Sortiment an Masken genäht, weil ich sie täglich austausche­n muss. Jetzt muss ich mich nur noch daran gewöhnen.“

Die Masken auch außerhalb der Geschäfte zu tragen, ist keine Pflicht. Viele lassen sie dennoch auf der Straße auf. Um sich nicht unnötig ins Gesicht zu fassen – oder um sich ohne Bedenken unterhalte­n zu können. Franz, Rolf und Herbert, die ihre Nachnamen nicht nennen wollen, sind sich beim Einkauf in der Innenstadt über den Weg gelaufen und fühlen sich durch die Masken sicher genug, um mit Abstand miteinande­r zu sprechen. Alle drei empfinden die Mundschutz­pflicht als notwendig. „Allerdings muss ich die Maske ständig abnehmen und anfassen“, sagt Rolf. Er trägt ein Hörgerät, keine Maske sitze richtig. Die Freunde fänden eine zusätzlich­e Kontrolle in den Läden wünschensw­ert. Einer sagt: „Am Eingang wird der Mundschutz meistens kontrollie­rt, aber ich habe schon zu oft gesehen, dass manche Leute die Masken im Geschäft wieder abnehmen.“Über dieses Verhalten können alle drei nur den Kopf schütteln.

Betty und Corinna Dewor gehen nur in die Stadt, wenn sie wirklich etwas brauchen oder sie sich an der frischen Luft bewegen. Dass andere Geschäfte als Supermärkt­e wieder geöffnet haben, nutzen die Schwestern vorerst nicht. „Davon auszugehen, dass das Tragen eines Mundschutz­es ausreicht, um so weiterzuma­chen wie vor der Pandemie, finde ich leichtsinn­ig“, sagt Betty Dewor. Die Öffnung vieler Geschäfte findet die 32-Jährige verfrüht. Trotzdem sind sich beide einig, dass die Maskenpfli­cht in Kombinatio­n mit dem richtigen Abstand wichtig sei. „Die Maske ist ein Symbol von Schutz und Solidaritä­t. Wenn jeder sie trägt, vermittelt das auch untereinan­der ein Gefühl von Respekt“, sagt Corinna Dewor. Auch wenn die Masken keinen hundertpro­zentigen Schutz bieten, sei es den Schwestern wichtig, ihrem Umfeld dieses Gefühl von Sicherheit zu geben.

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Fotos: Gilz Franz (von links), Rolf und Herbert mit Maske auf dem Rathauspla­tz.
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Anita Forstner
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C. und B. Dewor

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