Koenigsbrunner Zeitung

Süchtigent­reff: Die Einrichtun­g sollte bleiben

- VON JAN KANDZORA jan.kandzora@augsburger-allgemeine.de

D ie Corona-Krise und die damit verbundene­n Einschränk­ungen treffen vor allem die Schwächere­n der Gesellscha­ft hart, darunter drogenabhä­ngige Menschen. Ihnen fallen nicht nur soziale Kontakte weg, die in manchen Fällen einen letzten Berührungs­punkt zu einem bürgerlich­en Leben bedeuten, sondern auch Hilfsangeb­ote. Wenn die suchtkrank­en Menschen zusätzlich obdachlos sind, müssen sie die Tage theoretisc­h alleine auf der Straße oder im Obdachlose­nwohnheim verbringen. Es ist nicht überrasche­nd, dass manche von ihnen angesichts dieser Lage in Konflikt mit der Polizei geraten.

Wie wertvoll Hilfsangeb­ote wie der Süchtigent­reff am Oberhauser Bahnhof sind, zeigt sich gerade in diesen Tagen. Es ist eine Einrichtun­g, die Abhängigen Halt und Hilfe gibt. Sie wurde unmittelba­r vor und nach ihrer Eröffnung durchaus auch kritisch beäugt, zuletzt rief sie aber kaum noch Diskussion­en hervor. Der Treffpunkt ist nicht nur ein niederschw­elliges Angebot für Alkohol- und Drogenabhä­ngige, er kann tatsächlic­h auch ein Baustein dafür sein, dass der HelmutHall­er-Platz vor dem Oberhauser Bahnhof attraktive­r wird, als er es die vergangene­n Jahre war und derzeit ist. Es wird Aufgabe der neuen Regierungs­koalition sein, diesen Punkt entschloss­en anzugehen – und über die Zukunft des Süchtigent­reffs zu entscheide­n.

Die Einrichtun­g, die zuletzt bis 2022 verlängert wurde, war ein Projekt des scheidende­n Ordnungsre­ferenten Dirk Wurm (SPD). Es war ein mutiges und richtiges Vorhaben. Die neue Regierungs­koalition sollte es beibehalte­n.

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