Mehr Anträge als Kita-Plätze
Bei der Stadt Königsbrunn laufen die Vorbereitungen für den Start des neues Kita-Jahres im September. Momentan sieht es so aus, als könne nicht jedem Interessenten ein Platz angeboten werden. Wie der Stand der Dinge ist
Königsbrunn Die Kindergärten in der Stadt sind derzeit wie überall auf ein Minimum heruntergefahren. Hinter den Kulissen läuft die Arbeit dafür auf Hochtouren. Denn während pro Einrichtung nur einige wenige Kinder die Notfallbetreuung besuchen, werden die Betreuungsplätze für den Start des nächsten Kindergartenjahres im September vergeben. Die Stadt arbeitet zudem an einer Erhöhung der Kapazitäten.
Denn Stand jetzt können im Herbst einige Betreuungswünsche nicht erfüllt werden. Dies ist allerdings nicht der endgültige Stand, teilt Klaus Förster, als Leiter des Fachbereichs Ordnungswesen auch für die Kindergärten zuständig, auf Anfrage mit: „Es wurden etwa 100 Familien angeschrieben, die uns von den Einrichtungen als Adressen mit „Wartelistenkinder“mitgeteilt wurden.“Die Rückmeldungen, wer tatsächlich noch einen Betreuungsplatz braucht, gingen allerdings eher schleppend ein.
Erst in dieser Woche kann ein Fazit gezogen werden. Mittlerweile hätten manche Familien ihre Anträge wieder zurückgezogen oder seien als Nachrücker schon versorgt, erklärt Förster. Die Erfahrung habe gezeigt, dass bei Anmeldungen für die Krippe mehr Fluktuation herrscht: Manche Eltern warten lieber auf einen Platz in der Wunscheinrichtung oder es ist ein weiteres Kind unterwegs und dadurch ändert sich die Planung der Familie.
Es zeichne sich aber ab, dass der Bedarf an Kindergartenplätzen grösein werde. Und hier ziehen Eltern ihre Anmeldung seltener zurück.
Große Sorgen macht man sich bei der Stadt allerdings nicht. Ab Mai stehen im Martin-Luther-Haus die zusätzliche Krippengruppe für zwölf Kinder und die zwei Kindergartengruppen für 50 Kinder samt Personal zur Verfügung. Sollte dies immer noch nicht reichen, könnte die Stadt eine Sondergenehmigung zur Vergrößerung der Gruppen beantragen. „Da die Genehmigungsbehörden wissen, dass wir an einem Neubau und an einer baulichen Erweiterung arbeiten und es sich nur um vorübergehende Erweiterungen handeln würde, hoffen wir dann auf eine positive Antwort“, sagt Förster. Alternativ könnte man noch eine städtische Immobilie zur Kita umbauen.
Die Planungen für den weiteren Ausbau der Betreuungskapazitäten sind weit gediehen. Beim Ausbau der bestehenden Kindertagesstätte am Pfarrzentrum Zur Göttlichen Vorsehung warten die Stadt und die katholische Pfarreiengemeinschaft als Träger täglich auf die Baugenehmigung der Regierung von Schwaben.
Kommt diese, würden die Arbeiten umgehend ausgeschrieben, sagt Förster: „Wir hoffen, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen können und dass die Räume dann im Herbst 2021 bezugsfertig sind.“
Beim geplanten Neubau einer Kita an der Karwendelstraße hat der Stadtrat in seiner Sitzung vergangene Woche die Trägerschaft einstimßer mig an die Arbeiterwohlfahrt vergeben. Hier laufen die Vorbereitungen für den Förderantrag. Die Stadt hofft, dass die Bauarbeiten Anfang 2022 beginnen können. Ob sich die Corona-Krise auf die Zeitpläne auswirke, sei im Moment nicht absehbar. Die weiteren Arbeiten im Rathaus müssen die Mitarbeiter ab nächster Woche ohne ihren Chef erledigen.
Klaus Förster übernimmt bekanntlich das Bürgermeisteramt in Bobingen. Einen Nachfolger gibt es bislang nicht: Da Förster erst nach der Stichwahl als neues Stadtoberhaupt im Nachbarort feststand, war die Übergangszeit zu knapp für eine Neubesetzung. „Man kann keine Stelle ausschreiben, wenn noch gar nicht klar ist, ob sie frei wird“, heißt es von der Stadt. Die Bewerbungsfrist läuft noch. Bis die Nachfolge geklärt ist, teilt sich die bestehende Mannschaft Försters Aufgaben.
Planungen ändern sich: Bei der Anmeldung für die Krippe herrscht Fluktuation
Arbeiterwohlfahrt trägt den Bau der Kita an der Karwendelstraße