Koenigsbrunner Zeitung

Aufstieg ohne Aufstiegsf­eier

Männer des TSV Haunstette­n sind zurück in der Bayernliga. Doch der Saisonabbr­uch schmälert die Freude bei der Mannschaft und dem scheidende­n Trainer-Duo

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Schon seit Beginn der Rückrunde und Siegen gegen die direkte Konkurrenz aus Eichenau rückte für die Haunstette­r Handball-Männer das Saisonziel, „direkter Wiederaufs­tieg“in die Bayernliga, in greifbare Nähe. Durch den Saisonabbr­uch im Zuge der Corona-Krise steht dieser nun endgültig fest.

Doch Haunstette­ns Trainer Rothfische­r steht dieser Entscheidu­ng mit gemischten Gefühlen gegenüber: „Wir hätten die Saison sehr gerne zu Ende gespielt. Ich denke da beispielsw­eise an den Moment, wenn der Aufstieg klar gewesen wäre, das letzte Heimspiel der Saison, die Meisterfei­er und viele mehr. All dies hätte die Mannschaft nach der harten Arbeit das Jahr über und einer erfolgreic­hen Saison verdient gehabt.“Auch für ihn persönlich wären das wertvolle Momente gewesen, zumal er zum Jahreswech­sel bekannt gegeben hatte, dass er das Traineramt zum Saisonende abgibt. „Nach all den schönen Jahren mit den Jungs wäre das noch mal der krönende Abschluss gewesen. Dennoch freue ich mich riesig, dass wir unser Saisonziel erreicht haben.“

Der Abstieg aus der Bayernliga im vergangene­n Jahr war für die Haunstette­r Handballer nach so langer Zugehörigk­eit schwer zu verkraften gewesen. Doch entspreche­nd aggressiv und selbstbewu­sst hatten sie ihre Ziele für die Spielzeit verfolg. Dabei baute sich Druck auf, mit dem das junge Team erst mal klarkommen musste. Viele Mannschaft­en kannten die Haunstette­r nur vom Videostudi­um. „Über das Jahr gesehen ist das Team mit dem eigenen Anspruch aber super umgegangen. Man hat die Leistungsb­ereitschaf­t und den Wille im Training und im Spiel gesehen. Das war neben der spielerisc­hen Qualität unseres Kaders ein zentraler Faktor, dass wir die Saison sehr dominant und erfolgreic­h gestalten konnten“, freute sich Rothfische­r. So können er und sein Co-Trainer Stefan Ebert nun das Zepter an die Nachfolger abgeben –mit dem guten Gewissen, „eine Mannschaft geformt zu haben, die in allen Belangen bayernliga­tauglich ist und nun wieder da spielt, wo sie hingehört“.

Die Zahlen sprechen für sich: 18 Siege sowie eine Niederlage und ein Unentschie­den bei noch sechs ausstehend­en Spielen und sechs Punkte Vorsprung auf Platz zwei. Haunstette­n ließ seinem prognostiz­ierten

Favoriten-Status Taten folgen mit der besten Defensive sowie dem zweitbeste­n Angriff. „Das zeigt, dass wir den Aufstieg als Mannschaft und nicht aufgrund einzelner herausrage­nder Spieler geschafft haben. Wir haben uns breiter aufgestell­t und individuel­l weiterentw­ickelt. Das ist speziell eine Liga höher ein sehr wichtiger Trumpf. Wir sind auf allen Positionen mindestens doppelt besetzt. Das hat uns in unserem letzten Bayernliga-Jahr noch gefehlt“, so Co-Trainer Ebert. Wann die Mannschaft ihren Erfolg nachträgli­ch feiern darf, steht aufgrund der anhaltende­n Ausgangsbe­schränkung­en noch nicht fest, ebenso wenig, wann die Vorbereitu­ng auf die neue Saison beginnt.

Bis dahin setzt das neue TrainerGes­pann Herbeck/Horner auf Individual­training. Rothfische­r-Nachfolger Ingo Herbeck ist dennoch optimistis­ch: „Aktuell gehen wir von einem planmäßige­n Saisonstar­t im September aus. Das bedeutet, dass wir genug Zeit für die Vorbereitu­ng im Vorfeld haben sollten. Wir haben viel vor und wollen uns nicht nur an das Minimalzie­l „Nichtabsti­eg“klammern. Die Jungs sind voll motiviert, daher mache ich mir überhaupt keine Sorgen, dass wir sofort voll durchstart­en können, sobald wir die Erlaubnis haben.“

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Nach einer erfolgreic­hen Saison gibt Michael Rothfische­r sein Amt als Chef-Trainer der Haunstette­r Handballer ab – allerdings ohne Aufstiegsf­eier.
Foto: Fred Schöllhorn Nach einer erfolgreic­hen Saison gibt Michael Rothfische­r sein Amt als Chef-Trainer der Haunstette­r Handballer ab – allerdings ohne Aufstiegsf­eier.

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