So lief der Einkaufssamstag mit Maske
Auf dem Stadtmarkt gelten wegen der Corona-Pandemie strenge Vorgaben. Geschäfte praktizieren individuelle Lösungen, wie die Zahl der Kunden ermittelt wird
Dieser Einkaufssamstag in der Augsburger Innenstadt war anders als die zurückliegenden Samstage: Nahezu alle Geschäfte dürfen jetzt wieder öffnen. Das öffentliche Leben in der Zeit der Corona-Pandemie gewinnt an Fahrt. Die Fußgängerzone war am Samstagvormittag jedenfalls gut besucht. Ein Bild, das es in dieser Form länger nicht gegeben hatte. Auch tagsüber waren viele Einkäufer unterwegs. In einer ersten Reaktion des Handels hieß es, dass man mit dem Umsatz aufgrund der geltenden Rahmenbedingungen zufrieden sei.
Es gibt Vorgaben, wie das Einkaufen stattfinden muss. In den Geschäften, die geöffnet haben, gilt eine Maskenpflicht. Wer hineingeht, muss eine Mund-Nasen-Maske tragen. Dies gilt auch für das Verkaufspersonal. Die Eindrücke am Samstag bestätigten, dass sich die Menschen an die Vorgaben halten. Ohne Maske war fast niemand in der Innenstadt unterwegs. Viele nehmen sie ab, wenn sie einen Laden verlassen. „Einkaufen in dieser Form macht generell weniger Vergnügen“, sagte ein Mann, der in der Annastraße unterwegs war.
Auf dem Stadtmarkt gelten wegen der Corona-Pandemie ebenfalls strengere Regeln. Das komplette Areal wird quasi als Verkaufszone deklariert. Das heißt: Wer durch die Tore auf den Markt geht, ist bereits verpflichtet, die Maske aufzusetzen. Dies ist nicht nur samstags der Fall, die Regelung gilt an allen Tagen. Die Passanten halten sich daran. An den Verkaufsständen ging es am belebten Samstag gesittet zu, weil Vordrängeln nahezu unmöglich ist. Warteschlangen bildeten sich vor den Läden. In der Fleischhalle ist mit Aufklebern auf dem Boden der Abstand markiert, wo sich die wartenden Kunden einzureihen haben. Auch dieses System funktioniert.
Zudem gibt es in der Gemüsegas
eine Einbahnstraßenregelung, die vorerst an Samstagen gilt. Sicherheitskräfte kontrollieren, dass Kunden sich daran orientieren. Aus der anderen Richtung führt der Weg über die Fisch- und Obstgasse. Die Bäckergasse auf dem Markt ist davon nicht betroffen. Hier ist das Vorankommen in beiden Richtungen erlaubt. Eng wird es dennoch, da gegenüber den Verkaufsständen der Bäckereien der Bauernmarkt angesiedelt ist. Damian Gawlitza vom gleichnamigen Stand in der Fleischhalle bestätigt, dass Kunden sich an die Regeln hielten. Er selbst habe eine positive Grundeinstellung zu vielen Dingen. Auch speziell jetzt, da wegen des Coronavirus Einschränkungen im privaten und geschäftlichen Leben gelten. „Für Menschen allerdings, die seelische Probleme haben, ist diese Zeit wohl extrem herausfordernd.“Für ihn bleibt beim Verkauf der Wurst auch Zeit dafür, ein paar andere Themen anzusprechen. „Das war mir wichtig und ist es auch gerade jetzt“, sagt Gawlitza.
In den Geschäften entlang der Fußgängerzone wird es individuell geregelt, wie die gesetzlichen Vorse gaben umgesetzt werden. Die Auflagen sehen vor, dass nicht zu viele Personen auf einmal sich im Geschäft aufhalten. Das Schuhhaus Reno praktiziert nach den Worten eines Kunden ein Schuhlöffelprinzip. Wer kommt, erhält einen Schuhlöffel. Die Zahl der ausgegebenen Schuhlöffel gibt Aufschluss, wie viele Kunden da sind. Eine Kundin mit Maske wollte am Samstag den Löffel anfangs gar nicht in Empfang nehmen: „Ich brauche doch nur Hausschuhe.“Die Aufklärung über Sinn und Zweck des Schuhlöffels folgte.