Freinachtscherze: Ein Verdursteter vor dem Alten Rathaus und eine Stichwahl, die nicht stattfinden wird
Nachdem die Polizei im Augsburger Raum die Freinacht abgesagt hatte, da das „Verlassen der Wohnung zum Verziehen von Dingen“kein triftiger Grund sei, blieb es in der Freinacht zum Freitag sehr ruhig. Grundsätzlich war es eine schöne Freinacht, so ganz ohne die mit Klopapier umwickelten Autos und mit Zahnpasta verschmierten Schlösser. Denn ohne die sonst dominierende Einfalt hatten Streiche Platz, bei denen sich die Macher auch wirklich was gedacht haben.
So am Ludwig-Rössle-Platz, nördlich der St. Michaels Kirche. Dort haben Unbekannte ihr scheinbar vorhandenes Missfallen zum Ergebnis der Kommunalwahl im März kundgetan. Folglich riefen sie zu einer Stichwahl auf – zwischen Altbürgermeister Hans-Joachim Neumann und seinem Kontrahenten aus dieser Zeit, Ivo Moll. Das Ganze mit Wahlplakaten der damaligen Zeit. Garniert ist alles mit einem Text, der vorgibt, dass nach Überprüfung des Wahlergebnisses durch das Robert-Koch-Institut eine Stichwahl erforderlich sei. Natürlich mit gebotenem Abstand und zu den üblichen Feiertagsöffnungszeiten im Rathaus …
Und glaubt man den Streichemachern von der Fuggerstraße, dann sei Schwabmünchen eine Stadt voller historischer Bodenschätze. Nach diversen Funden in der Mindelheimer,
bei der Bad- und an der Jahnstraße brachte die Freinacht in der Baustelle der Fuggerstraße den nächsten Fund zutage. Direkt vor dem Alten Rathaus, welches ja nach Gutdünken des Denkmalschutzes und des kommunalen Geldbeutels in ferner Zukunft zur Gastronomie werden solle, wurde ein Skelett gefunden. Die Beschilderung weißt es als erstes Opfer des „Stadtwirts“aus. Die Todesursache sei wohl „Verdursten“gewesen. Zudem werde das Gebiet gesperrt, denn es werde, aufgrund der fehlenden Bewirtung, mit dem Auffinden weiterer Verdursteter gerechnet.
Text und Fotos: Christian Kruppe