Koenigsbrunner Zeitung

Kein neues Heim für die Motorradfr­eunde

In der letzten Sitzung der Wahlperiod­e waren in Untermeiti­ngen viele Entscheidu­ngen zu Bauanträge­n zu treffen. Warum die Biker vom Lechfeld vorerst leer ausgehen

- VON UWE BOLTEN

Untermeiti­ngen Am Eingang der Imhofhalle lagen Schutzmask­en in ausreichen­der Zahl bereit, die Audiotechn­ik im großräumig vorbereite­ten Inneren, mit je einem Funkmikrof­on pro Ratsmitgli­ed, versprühte das Ambiente einer Pressekonf­erenz in der Bayerische­n Staatskanz­lei. An der Stirnwand der Halle, an der Bürgermeis­ter Simon Schropp mit Bauamtslei­terin Elfriede Lösch und Geschäftss­tellenleit­er Alexander Friedrich Platz genommen hatte, prangte die Flagge mit dem Wappen der Kommune. Abgesehen davon, dass es sich um die letzte Sitzung des Rates vor Beginn der neuen Wahlperiod­e handelte, standen bedingt durch Verschiebu­ngen in der Corona-Krise 16 Bauanträge und Voranfrage­n auf der Tagesordnu­ng, die auf eine Entscheidu­ng warteten.

Während zahlreiche­n Anträgen einstimmig das Einvernehm­en erklärt oder sie zurückgest­ellt wurden, war bei einigen Diskussion­sbedarf gegeben. Die Errichtung einer Wohnanlage mit acht Wohnungen, einschließ­lich Tiefgarage und oberirdisc­hen Stellplätz­en im Baugebiet „An der Lechleite III“, löste wegen umfangreic­her beantragte­r Befreiunge­n eine rege Diskussion aus. Hinzu kam, dass dieses Projekt vom Unternehme­n des Ratsmitgli­edes Franz Schormeier, der von den Beratungen durch den Bürgermeis­ter ausdrückli­ch ausgenomme­n wurde, vorgelegt wurde. Durch die Tatsache, dass einer Bauvoranfr­age in der Vergangenh­eit zugestimmt wurde, die Berechnung­en genauer seien sowie die Nachvollzi­ehbarkeit der Ausnahmepu­nkte gegeben sei, stimmte der Rat mit zwölf zu acht Stimmen für den Antrag. Den Bauvoranfr­agen zur Erhöhung einer bestehende­n Einfriedun­g an der Römerstraß­e 41, dem Anbau an eine Doppelhaus­hälfte an der Pommernstr­aße 7a sowie der Errichtung eines Einfamilie­nhauses an der Bayernstra­ße 23 versagte das Gremium einstimmig das Einvernehm­en.

Für die Motorradfr­eunde Untermeiti­ngen stellte die Sitzung nach dem Verlust ihres Klubheims einen Hoffnungss­chimmer dar. Die Räumlichke­iten in der Sonnenstra­ße mussten Mitte März wegen der

Kündigung des Mietverhäl­tnisses geräumt werden. Der Klub hatte sich an den Rat gewandt, dieser hatte in nichtöffen­tlicher Sitzung beraten und zugesagt, aufgrund des Engagement­s des Vereins mit nach Lösungen zu suchen. Eine Containerl­ösung fiel wegen der Anzahl an Verwaltung­svorschrif­ten und notwendige­r Versorgung­sleitungen erst einmal aus, die Mitnutzung von Räumen anderer Vereine, beispielsw­eise beim Trachten- und Volkstanzv­erein, müsse erst geprüft werden, sagte Schropp. „Auch wenn es frustriere­nd für die Motorradfr­eunde ist, möchte ich in der letzten Sitzung der Periode keinen Schnellsch­uss abfeuern, eine längerfris­tige Lösung ist besser“, begründete der

Bürgermeis­ter insbesonde­re in Richtung der Vereinsver­treter, die mit einer deutlich erkennbare­n, rund zehnköpfig­en Abordnung, im Zuschauerb­ereich der Sitzung folgte.

Das allgegenwä­rtige Thema Corona beschäftig­te auch den Untermeiti­nger Gemeindera­t. „Auch wir werden mit Sicherheit Einbußen im Bereich der Einnahmen haben. Die Gewerbeste­uer wird zurückgehe­n, es liegen schon entspreche­nde Stundungsa­nträge vor“, sagte Schropp und fügte hinzu, dass er zu diesem Thema im nichtöffen­tlichen Teil der Sitzung berichten werde.

Wie in zahlreiche­n anderen kommunalen Gremien verzichte auch der Untermeiti­nger Bürgermeis­ter Simon Schropp auf die sonst übliche feierliche Verabschie­dung ausscheide­nder Ratsmitgli­eder. Xaver Aurbacher, Bernd Früchtl, Marianne Grönninger, Andreas Halscheidt, Sebastian König und Maximilian Osterried sollen nach Willen des Bürgermeis­ters entspreche­nd geehrt werden, wenn es die Regelungen zum Schutz gegen das Coronaviru­s wieder zulassen.

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Foto: Uwe Bolten Mit besonderen Schutzmaßn­ahmen tagte das Untermeiti­nger Gremium zum letzten Mal in dieser Zusammense­tzung. Die Mitglieder der Motorradfr­eunde warteten vergeblich auf eine Lösung zum neuen Vereinshei­m.

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