Zeit, um Abschied zu nehmen
Bei der letzten Sitzung der Wahlperiode gibt es einen Rückblick mit Fotos und Musik. Warum einer der Dienstältesten der heimliche Hausjurist war
Königsbrunn Sechs Jahre in sieben, acht Minuten – das erlebten die Königsbrunner Stadträte zum Abschluss ihrer letzten Sitzung der auslaufenden Wahlperiode. Anke Maresch und Silvia Hellerer vom Bürgermeisterbüro hatten für eine Bildpräsentation Porträtfotos der Mitglieder mit Motiven aus Sitzungen, Veranstaltungen und städtischen Projekten der vergangenen sechs Jahren kombiniert. Unterlegt war der Bilderreigen mit dem gefühlvollen „Time to Say Goodbye“.
Die Zeit, um Abschied zu nehmen, war zumindest für neun Mitglieder des 30-köpfigen Gremiums gekommen, die im neuen Rat, der erstmals am 5. Mai zusammentritt, nicht mehr präsent sein werden. Sie wurden unter Corona-Bedingungen in der Turnhalle der Schule an der Römerallee verabschiedet.
Bürgermeister Franz Feigl überreichte jedem von ihnen, zusätzlich zu den Ehrungen aufgrund der Dauer ihrer Zugehörigkeit zum Rat (siehe Infokasten), einen Geschenkkorb, listete ihre Tätigkeiten in Ausschüssen und Gremien auf und formulierte jeweils eine persönliche Würdigung. So habe sich Peter Lösch, der als Nachrücker für Petra Fischer nur knapp zwei Jahre im Rat wirkte, auf die Finanzen konzentriert und dabei häufig „Klarheit und Wahrheit“eingefordert. Markus Wiesmeier, knapp fünf Jahre als Nachrücker für Cornelia Ludescher im Rat, habe seine beruflichen Kenntnisse bei Strom und Energie eingebracht. Wolfgang Leis habe sich für die Belange des „kleinen Mannes“und die Rechte der städtischen Mitarbeiter engagiert. Das Anliegen von Christian Kunzi, im Rat wie auch als Organisator des Königsfestivals von 2018, sei es gewesen, mehr Aktivitäten in die Stadt zu bringen. Jürgen Raab charakterisierte Feigl als „gewissenhaften Rechnungsprüfer“und „guten Vermittler“. Auch Wilhelm Terhaag habe vermittelnd gewirkt, zudem die Kompetenzteams zu Energie und Umwelt aufgebaut und war der
„Obergartler“im Rat. Norbert Schwalber habe in 24 Jahren im Rat viele Aufgaben übernommen, in den vergangenen sechs Jahren lag sein Schwerpunkt auf Personal und Organisation. „Ein angesehener Stadtrat und einer, der sich überall hat sehen lassen“, hob Feigl hervor. Wolfgang Peitzsch habe sich, naheliegend für einen Gewerkschaftssekretär, sehr um Personalthemen gekümmert, er sei im Rat „ausgleichend und vermittelnd“aufgetreten. Und Peter Henkel sei der „heimliche Hausjurist“gewesen, den der Stadtrat und auch die Verwaltung ab und zu um Rat gebeten haben. Schwalber, Peitzsch und Henkel erhielten zudem den Titel „Altstadtrat“für mindestens vier volle Perioden im Gremium.
Bürgermeister Feigl hatte zuvor die zurückliegende Stadtratsperiode kurz Revue passieren lassen. Dabei gedachten die Anwesenden auch des im Juli 2015 verstorbenen Stadtrats
Erwin Oppenländer und aller in dieser Periode verstorbenen ehemaligen Stadträte. Feigl erinnerte an die Themen, die diesen Rat seit Mai 2014 beschäftigt hatten, von der Fertigstellung der Kita am Ilsesee und des Jugendzentrums Matrix über Insolvenz der Königstherme, Flüchtlingswelle und dem Ausfall der Wasserversorgung im Juli 2017 bis hin zum Start der Arbeiten für die Tram und der Planung für neue Baugebiete im Südosten, mitsamt