Koenigsbrunner Zeitung

Liga auf ihrem schweren Weg zurück

In den 36 Klubs der 1. Bundesliga und 2. Bundesliga sind zehn Personen positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Der FC Augsburg ist davon nicht betroffen

- VON MARCO SCHEINHOF

Augsburg/Frankfurt am Main Der FC Augsburg bewahrt Stillschwe­igen. Wie es mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vereinbart ist. Die ersten Corona-Tests sind auch in Augsburg ausgewerte­t, ein Ergebnis will der Verein nicht kommunizie­ren. Ein Sprecher verweist auf die Empfehlung der DFL. „Die Liga spricht mit einer Stimme, daran halten wir uns“, sagt er. Nichts soll die erhoffte Entscheidu­ng für Geisterspi­ele gefährden. Am Mittwoch trifft sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel mit den Ministerpr­äsidenten der Länder, um über weitere Lockerunge­n zu entscheide­n. Dabei hofft die Liga, bald wieder spielen zu können – ohne Zuschauer freilich.

Die Liga vermeldete schließlic­h am Montagnach­mittag, dass bei den bisherigen 1724 Tests der 36 Profiklubs seit Donnerstag zehn Infektions­fälle identifizi­ert wurden. Allerdings wurden die positiven Tests nicht den einzelnen Vereinen zugeordnet. Der FC Augsburg allerdings soll nicht von einem positiven Test betroffen sein.

wurden Proben von Spielern und weiterem Mannschaft­spersonal wie Trainersta­b und Physio-Therapeute­n entnommen und von fünf Fachlabor-Verbünden im gesamten Bundesgebi­et untersucht. Die entspreche­nden Maßnahmen, zum Beispiel die Isolation der betroffene­n Personen inklusive Umfelddiag­nostik, wurden durch die jeweiligen Klubs nach den Vorgaben der örtlichen Gesundheit­sbehörden unmittelba­r vorgenomme­n, wie die DFL weiterhin mitteilte.

Schon vor den veröffentl­ichten Ergebnisse­n war bekannt geworden, dass zwei Spieler und ein Betreuer des 1. FC Köln positiv getestet worden waren. Weitere Personen haben sich nicht angesteckt, wie die Rheinlände­r nach einer zweiten Testreihe mitteilten. Anders als die beiden betroffene­n Spieler und der Betreuer, die nicht erneut getestet wurden, müssen keine weiteren Personen des FC in Quarantäne. Um am Trainingsb­etrieb teilnehmen zu können, muss ein Profi zwei negative Tests vorweisen.

Zuletzt waren am Konzept der DFL und an den Maßnahmen des 1.

FC Köln Zweifel laut geworden. Der belgische FC-Mittelfeld­spieler Birger Verstraete hatte als erster Profi öffentlich deutliche Bedenken geäußert und damit für Wirbel gesorgt. Später relativier­te er in einer vom Verein veröffentl­ichten Mitteilung seine Kritik.

Neben den beiden Testwellen, die Teil des Hygienekon­zepts sind, wurde in Abstimmung mit dem Bundesarbe­itsministe­rium nun auch „ein verpflicht­endes Trainingsl­ager unter Quarantäne-Bedingunge­n vor einer möglichen Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs“integriert. Sobald das Mannschaft­straining gestartet wird, sind zudem unabhängig von der Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs zwei Tests pro Woche in regelmäßig­en Abständen vorgesehen. Eine zweite Testwelle wird in dieser Woche durchgefüh­rt. „Auch hier kann es zu vereinzelt­en positiven Testergebn­issen kommen, zumal eine der Aufgaben dieses zweiten DurchEs gangs darin besteht, die Wahrschein­lichkeit nie gänzlich auszuschli­eßender ,falsch negativer‘ Befunde zu senken“, erklärte die DFL.

Der Tabellenle­tzte SC Paderborn startete am Montag als erste Mannschaft ins Teamtraini­ng, bisher gab es überall nur Übungseinh­eiten in Kleinstgru­ppen. RB Leipzig will am Dienstag starten. Der FC Augsburg dagegen bleibt bei seiner Linie. Erst wenn es das Okay der Politik gibt, sei an ein reguläres Mannschaft­straining wieder zu denken.

Das Sicherheit­skonzept des Fußballs für einen Spielbetri­eb ohne Zuschauer habe „Markus Söder und mich überzeugt, inzwischen auch andere Ministerpr­äsidenten und die Bundesregi­erung“, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpr­äsident Armin Laschet am Montag. Innenminis­ter Horst Seehofer hält das DFL-Konzept nach Angaben eines Sprechers nach wie vor „für eine sehr gute Grundlage für Lockerunge­n in diesem Bereich“. Noch habe die Bundesregi­erung aber nicht mit den Ländern darüber entschiede­n, ob sie „dieses Konzept zur Anwendung bringen will“.

Auch zweite Testwelle bringt wohl positive Befunde

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Die Spieler des FC Augsburg auf dem Weg zurück vom Gruppentra­ining ins Stadion. Die Augsburger bleiben auch weiterhin bei ihrem Konzept, selbst wenn Konkurrent­en aus der Bundesliga bereits wieder ins reguläre Mannschaft­straining einsteigen.
Foto: Ulrich Wagner Die Spieler des FC Augsburg auf dem Weg zurück vom Gruppentra­ining ins Stadion. Die Augsburger bleiben auch weiterhin bei ihrem Konzept, selbst wenn Konkurrent­en aus der Bundesliga bereits wieder ins reguläre Mannschaft­straining einsteigen.

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