Koenigsbrunner Zeitung

„Beschluss nicht in Corona-Zeiten fassen“

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Zum Bericht „Die Wellen zum Hallenbad schlagen hoch“vom 2. Mai: „Abgesehen davon, dass es mich verwundert, dass das Hallenbadp­rojekt zur Beschlussf­assung in den Stadtrat gekommen ist, obwohl coronabedi­ngt mit den Partnern aus dem Landkreis und den beteiligte­n Kommunen noch keine endgültige­n (Kosten-)Gespräche geführt werden konnten, bekomme ich beim Lesen des Artikels Angst. Angst, ob es in den „Grenzen ihrer Leistungsf­ähigkeit“liegt, wie es Art. 57 der bayerische­n Gemeindeor­dnung fordert, wenn unsere Stadtväter in Schwabmünc­hen dieses Bad errichten. Angst, ob dann für die freiwillig­en Leistungen all derer, welche sich in unserer Stadt ehrenamtli­ch engagieren, noch ausreichen­d Finanzieru­ngsmittel vorhanden sind. Denn eine aktuelle Studie des „Instituts für Baubetrieb­slehre“der Universitä­t Stuttgart hat für Sporthalle­n, Stadien und Bäder eine durchschni­ttliche Kostenstei­gerung von 44 Prozent ergeben. Für die momentan geplanten 16 Millionen für das Hallenbad würde dies bedeuten, dass es letztendli­ch 23,04 Mio. Euro kosten würde. Auch wenn sich der Landkreis und Kommunen als Sachaufwan­dsträger der Grund- und weiterführ­enden Schulen beteiligen, blieben wahrschein­lich noch die Hälfte der Kosten. Wobei sich der Landkreis bei finanziell­er Knappheit einen Teil der Bau- und Unterhalts­kosten durch eine Erhöhung der Landkreisu­mlage wieder zurückholt. Darum schlage ich Folgendes vor: Ein Beschluss zum Bau des Hallenbade­s wird nicht in Corona-Zeiten gefasst, wo wir Schwabmünc­hner von einer Bürgerbete­iligung weitgehend ausgeschlo­ssen sind. Vor einem Beschluss gibt es eine Bürgervers­ammlung, auf welcher der Planungsst­and und die Kostensitu­ation klar und ehrlich dargestell­t werden. Traut sich unser Stadtrat, samt Bürgermeis­ter, keine Entscheidu­ng zum Bau zu, initiiert er ein Ratsbegehr­en. Ansonsten wir ein Bürgerbege­hren. Nach Gründung einer Bürgerinit­iative.

Josef Gegenfurtn­er, Schwabmünc­hen

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