Koenigsbrunner Zeitung

Künstler in der Krise unterstütz­en

Für einige Veranstalt­ungen gibt es in der Buchhandlu­ng bereits Ersatzterm­ine

- VON REINHOLD RADLOFF

Schwabmünc­hen Manche trifft Corona schon besonders hart. Dazu zählen Künstler aller Art, auch die, die eigentlich Woche für Woche in der Buchhandlu­ng Schmid in Schwabmünc­hen, auftreten. Der Inhaber, Hans Grünthaler, versucht, in dieser Situation zu helfen, wo er nur kann.

Sie zählen zu den Highlights in der Stadt Schwabmünc­hen: die wöchentlic­hen Auftritte von Sängern, Autoren und Kabarettis­ten entweder in der Buchhandlu­ng oder in besonderen Locations der Stadt, ob im Möbel- oder Modehaus, im Busunterne­hmen oder in der Stadthalle. Doch seit die Corona-Pandemie zugeschlag­en hat, ist damit Schluss.

Während die Fans dieser Veranstalt­ungen nur um einen genussvoll­en Abend gebracht werden, geht den auftretend­en Künstlern viel mehr ab: der Lohn für ihr Können, in Form von Applaus und Einnahmen. „Künstler erhalten vom Staat nur sehr wenig Unterstütz­ung, leben derzeit von ihrem Ersparten oder, wie sie mir bestätigte­n, oft von ihrer Altersvors­orge“, erzählt Hans Grünthaler, der lieber heute als morgen seine kulturelle­n Abende wieder starten lassen möchte. Bisher sind schon eine ganze Reihe von Highlights ausgefalle­n. „Wir sind bemüht, so früh wie möglich Ersatzterm­ine mit den Künstlern zu ermögliche­n. Aber das ist nicht ganz einfach“, so der Buchhändle­r. Doch was geschieht bis dahin mit den Karten, die bereits verkauft wurden?

Grünthaler hofft auf das Verständni­s und die Unterstütz­ung der Kunden: „Die Tickets behalten natürlich ihre Gültigkeit, bis die Veranstalt­ung

nachgeholt werden kann. Wer sich nicht vertrösten lassen will, bekommt natürlich sein Geld zurück“, so Grünthaler, der aber um Solidaritä­t mit den Künstlern in dieser für sie schwierige­n Phase bittet: „Gott sei Dank hat bisher kein Kunde sein Geld zurückgefo­rdert. Viele kamen in den Laden und teilten mit, dass sie das Ticket weggeworfe­n haben, um den Künstlern in Not zu helfen. Das finde ich einen tollen Zug von ihnen.“

Der engagierte Buchhändle­r, der aus den Veranstalt­ungen selbst so gut wie keinen finanziell­en Gewinn zieht, hofft jetzt, vielleicht im Juni wieder erste Veranstalt­ungen laufen lassen zu können, natürlich vor reduzierte­m Publikum. „Ich bin ja auch den Künstlern gegenüber in der Pflicht.“Bis nach der Sommerpaus­e gehe er davon aus, dass wieder volles Programm laufen könne.

„Dann werden wir wohl wegen der Nachholter­mine mehrmals gleich zwei Veranstalt­ungen pro Woche haben“, so Grünthaler, der für das Jahr 2021 zunächst einmal nur relativ wenige Veranstalt­ungen plant. „Ich weiß ja auch nicht, wie alle anderen, was bis dahin passiert.“

Für folgende Abende gibt es bereits Nachholter­mine:

● Chris Grey & The Blue Spand

24. November 2020.

● Michael Altinger

18. November 2020, Stadthalle.

● D’BavaResi 8. Dezember 2020, Kunsthaus des Kunstverei­ns Schwabmünc­hen.

● Romy Hausmann & Linus Geschke

21. November 2020, Kriminacht am Kanapee im Einrichtun­gshaus Bruckner.

● Constanze Lindner

16. September 2020.

● Pierre Jarawan

4. November 2020.

● Emma Langford

19. September 2021.

Bereits erworbene Karten behalten ihre Gültigkeit.

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Archivfoto: Brigitte Glas Michael Altinger.

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