Wie SPD und Linke zueinander gefunden haben
Dass es jetzt „Die soziale Fraktion“gibt, hat viel mit einer Person zu tun
Der Name der neuen Fraktion ist durchaus noch etwas gewöhnungsbedürftig. Er lautet: „SPD/Die Linke – die soziale Fraktion“. Allerdings ist zumindest gleich klar, wer daran beteiligt ist. Es sind die Stadträte der SPD und die Stadträte der Linkspartei. Zehn Mitglieder hat die Fraktion derzeit, da die für die SPD angetretene Stadträtin Margarete Heinrich wegen der beabsichtigten Fraktionsbildung die SPD verlassen hat. Die SPD stellt somit noch acht Stadträte. Die Linken vertreten Frederik Hintermayr und Christine Wilholm, zwei Neulinge im Stadtrat. Fraktionsvorsitzender der neuen Fraktion ist SPD-Mann Florian Freund.
Dass es zum Zusammenschluss der beiden Parteien gekommen ist, hat nach Informationen unserer Redaktion viel mit der Person Frederik Hintermayr zu tun. Der 27-Jährige ist politisch schon länger aktiv, er sitzt im Bezirkstag. Dass die SPD den Schritt in Richtung Linkspartei getan hat, dürfte auch mit dem beruflichen Wechsel Hintermayrs zusammenhängen. Er war längere Zeit persönlicher Referent der Linken-Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl (Wahlkreis Ostallgäu). Zwischenzeitlich hat Hintermayr seinen Arbeitsplatz im
DGB-Haus in Augsburg. Er ist neuer Jugendsekretär.
Um die neue Fraktion zu bilden, mussten die Parteien einige Abstriche aus ihrem Wahlprogramm machen. Denn die Bildung der Fraktion beruht auch darauf, dass man politisch ein gemeinsames Ziel verfolgt und sich in den Inhalten nicht zentral widerspricht. Themen war hier unter anderem Straßenprostitution und Videoüberwachung. Die Linken konnten sich mit einer Lockerungsforderung nicht durchsetzen, dafür aber beim Nein zur kommunalen Videoüberwachung.