Koenigsbrunner Zeitung

Die Verkehrsad­ern sind die größten Baustellen

CSU und Grüne setzen in Königsbrun­n ihre Kooperatio­n fort. Im Positionsp­apier spielt das Thema Mobilität die größte Rolle. Wie es mit den Themen Stadthalle und Schwimmbad weitergeht, hängt vor allem vom Budget ab

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Im Königsbrun­ner Stadtrat setzen CSU und Bündnis 90/Die Grünen ihre Zusammenar­beit fort. Am Montagaben­d unterschri­eben Vertreter beider Parteien im Rathaus offiziell die Kooperatio­nsvereinba­rung und stellten gemeinsam mit Bürgermeis­ter Franz Feigl die Ziele für die nächsten sechs Jahre vor. Große Überraschu­ngen gibt es in der Vereinbaru­ng nicht, klar ist aber, dass die Corona-Krise sich auch künftig auf die Arbeit des Rats auswirken wird.

Denn die derzeitige­n Umsatzeinb­ußen der Wirtschaft wirken sich über sinkende Gewerbeste­uereinnahm­en auch auf die Gemeinden aus. In Königsbrun­n hat die Stadt deshalb eine Haushaltss­perre verhängt: Geld für die bereits beschlosse­nen Projekte ist da, Spielraum für neue Ausgaben gibt es in diesem Jahr wenig. Das Budget wird daher auch bestimmen, wie schnell die avisierten Projekte tatsächlic­h umgesetzt werden können.

Priorität haben für CSU und Grüne die bereits beschlosse­nen Großprojek­te: die Sanierung der Grundschul­en, die Umgestaltu­ng der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße und die Neuordnung des ÖPNV-Netzes mit Blick auf die Straßenbah­n. Diese sollen baldmöglic­hst durchgezog­en, beziehungs­weise in Angriff genommen werden. Die Buslinien werden neu gestaltet und auch als Zubringer für die Tram ausgericht­et. Dazu gehören in weiteren Schritten ein bedarfsger­echter Takt, bessere Verbindung­en am Wochenende und attraktive Fahrpreise. Einig ist man sich, dass sich nur mit einem guten Angebot zu günstigen Preisen mehr Menschen für den Umstieg auf die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel begeistern lassen.

Attraktive­r soll auch das Radfahren in der Stadt werden. Man will das Radverkehr­skonzept des Landkreise­s weiter umsetzen. Zudem soll die Infrastruk­tur verbessert werden, sodass Radler beispielsw­eise an verschiede­nen Punkten der Lechstraße sicherer über die viel befahrene Straße kommen. Mehr und bessere Fahrradste­llplätze sowie Park+Ride-Parkplätze sollen das nachhaltig­e Verkehrsko­nzept abrunden.

Wie viel sich mit Blick auf die Freizeitpr­ojekte tun wird, wird stark von den Finanzen abhängen. So findet sich in der Kooperatio­nsvereinba­rung ein klares Bekenntnis, sich für den Bau eines Veranstalt­ungssaals einzusetze­n, das „Forum“wird explizit aber nicht erwähnt. Das Begegnungs­zentrum auf dem ehemaligen Thermengel­ände habe hinter den fertig geplanten Projekten hohe Priorität, doch es sei auch noch viel Arbeit nötig, sagte Bürgermeis­ter Franz Feigl: „Bislang haben wir durch den Wettbewerb nur eine bessere Studie. Bevor es konkret werden kann, brauchen wir einen Generalpla­n und müssen den Bebauungsp­lan für das Gebiet anpassen.“Diese Probleme will die Stadt angehen, um bereit zu sein, wenn die Finanzlage einen Bau zulässt.

Ähnlich verhält es mit dem Thema Schwimmbad und Sauna. Zu Letzerem habe es Interesse von privaten Investoren gegeben, die sich im Großraum Augsburg ansiedeln wollen. Der Bau eines kommunalen Schwimmbad­es sei für die Stadt alleine kaum zu stemmen, machte Feigl deutlich. Die Stadt setzt weiter auf eine Kooperatio­n mit Nachbarkom­munen, wobei ein Projekt mit Bobingen wohl die besseren Erfolgscha­ncen hätte. Die Sanierung des Eisstadion­s findet im Positionsp­apier keine Erwähnung. Auch hier sieht der Bürgermeis­ter interkommu­nale Kooperatio­nen als einen möglichen Weg.

Vorangetri­eben wird der Umbau des Gymnasiumw­eihers. In der Kooperatio­nsvereinba­rung wird der Wunsch der Grünen nach einer naturnahen Gestaltung mit einem

Lehrpfad und einem ökologisch­en Bildungsko­nzept festgeschr­ieben. Die Errichtung einer Gastronomi­e ist dagegen vom Tisch. Zudem legen CSU und Grüne die Idee von einer höherwerti­gen Gastronomi­e am Ilsesee zu den Akten. „Wenn ein Investor auf uns zukommt, befassen wir uns gerne mit der Idee. Aber die Stadt wird keine weiteren Schritte zum Bau unternehme­n“, sagte CSU-Fraktionss­precher Alexander Leupolz. Mit neuen Toilettena­nlagen und dem Bau eines Rundwegs habe man genug zu tun.

Weiter im Blick hat man die Verbesseru­ngen der Infrastruk­tur. Der Bau des neuen Hauses für das Bürger-Servicezen­trum an der Marktstraß­e hat begonnen. Beim geplanten Wertstoffh­of an der Bobinger Straße hat sich gezeigt, dass der Untergrund nur wenige Altlasten enthält, die vor einem Bau beseitigt werden müssen. So ist der Bürgermeis­ter guter Dinge, dass es keine großen Verzögerun­gen mehr gibt.

 ?? Archivfoto: Hermann Schmid ?? So voll ist es momentan nicht auf der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße: Die Stadt hofft, dass hier noch in diesem Jahr die ersten Arbeiten zur Umgestaltu­ng der Verkehrsad­er beginnen können. Das Projekt hat oberste Priorität bei den Planungen für die kommenden sechs Jahre Kommunalpo­litik.
Archivfoto: Hermann Schmid So voll ist es momentan nicht auf der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße: Die Stadt hofft, dass hier noch in diesem Jahr die ersten Arbeiten zur Umgestaltu­ng der Verkehrsad­er beginnen können. Das Projekt hat oberste Priorität bei den Planungen für die kommenden sechs Jahre Kommunalpo­litik.

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