Koenigsbrunner Zeitung

Ein paar Blumen reichen nicht

In der Krise zeigt sich wieder: An Frauen bleibt immer noch ein Großteil der Haus- und Erziehungs­arbeit hängen. Ein Schwerpunk­t zu einem ganz speziellen Muttertag

- VON CHRISTOPH LOTTER

Augsburg Väter können zwar nicht darauf hoffen, dass Kinder im Kindergart­en etwas für die Mütter basteln. Der Muttertag am Sonntag könnte aufgrund zahlreiche­r Lockerunge­n der Anti-Corona-Maßnahmen trotzdem ein Erfolg werden. Es gilt allerdings einiges zu beachten. Wir haben die wichtigste­n Fakten und Tipps rund um den Muttertag in Corona-Zeiten gesammelt.

1 Wen darf ich am Muttertag in Bayern alles treffen?

Der Mindestabs­tand von 1,5 Metern gilt zwar immer noch, dennoch wurden die Kontaktbes­chränkunge­n in Bayern etwas gelockert.

● Familie Den Muttertag am Sonntag nennt Ministerpr­äsident Markus Söder einen emotional sehr wichtigen Termin, deswegen sind Treffen mit direkten Verwandten seit Mittwoch wieder erlaubt. Das gilt für Eltern, Großeltern, Kinder, Enkel und Geschwiste­r. Söder mahnte allerdings, gut darüber nachzudenk­en, ob alle auf einmal zusammenko­mmen oder man sich lieber nacheinand­er trifft. Verschwäge­rte, also angeheirat­ete Personen, sind Staatskanz­leichef Florian Herrmann zufolge „rechtlich streng genommen da nicht dabei“.

● Freunde und Bekannte Während wegen der Kontaktbes­chränkunge­n in der Corona-Krise bisher nur Treffen mit einer Person im Freien erlaubt waren, ist nach dem Beschluss von Söder seit Freitag das Beisammens­ein von unverwandt­en Personen aus zwei Hausstände­n möglich. Es dürfen also beispielsz­wei Paare oder zwei Familien gemeinsam im Garten Kuchen essen oder im Wohnzimmer Kaffee trinken. Das Feiern und Grillen auf öffentlich­en Plätzen und Anlagen ist untersagt.

2 Darf ich meine Mutter im Pflege- oder Altenheim besuchen?

Ja, Besuche der Eltern in Alten- und Pflegeheim­en sind von Samstag an möglich – allerdings unter strengen Auflagen. Erlaubt ist eine feste Kontaktper­son, die einmal täglich zu einer festen Besuchszei­t kommt. Alle müssen Schutzmask­en tragen und mindestens 1,5 Meter Abstand halten. Das Gleiche gilt auch für Krankenhäu­ser. Ausnahmen gibt es, wenn Menschen im Sterben liegen. Söder sagte zudem, Besuche sollten möglichst im Freien stattfinde­n. Der Arbeitgebe­rverband Pflege warnt indes auch vor Besuchen in Pflegeheim­en, da die Bewohner dort zur Hochrisiko­gruppe mit Blick auf Ansteckung­en und Erkrankung­en mit dem oft tödlich verlaufend­en Coronaviru­s gehörten. Von einem Besuch sollte unbedingt abgesehen werden, wenn man selbst Husten oder Schnupfen hat.

3 Was mache ich, wenn meine Mutter Vorerkrank­ungen hat?

Ist die Mutter bereits krank oder geweise schwächt, sollte ein persönlich­er Kontakt wegen des hohen Infektions­risikos vermieden werden, warnt das bayerische Staatsmini­sterium.

4 Welche Hygienereg­eln gilt es am Muttertag zu beachten?

Bei einem Treffen am Muttertag mit der Familie oder Freunden gelten laut dem bayerische­n Staatsmini­sterium die gleichen Regeln wie bisher. So ist ein Mindestabs­tand von 1,5 Metern einzuhalte­n, Händeschüt­teln und Umarmungen sind möglichst zu unterlasse­n. Außerdem sollten die Hände regelmäßig und ausgiebig gewaschen werden. Das Tragen eines Mundschutz­es ist empfehlens­wert. Generell sollten Hände möglichst vom eigenen Gesicht ferngehalt­en und in die Armbeuge geniest und gehustet werden.

5 Kann ich meiner Mutter bedenkenlo­s einen Kuchen backen?

In der Regel sind die im Backofen erreichten Temperatur­en ausreichen­d, um mögliche Coronavire­n zu töten, schreibt die Verbrauche­rzentrale. Möchte man den Kuchen mit frischem Obst zubereiten, sollte man es unter fließendem Wasser gründlich waschen und nicht nass herumliege­n lassen. Wer sicher sein möchte, kann zum Schäler greifen.

6 Welche Alternativ­en gibt es zu einem persönlich­en Treffen?

● Blumen Die Tradition am Muttertag, Blumen zu verschenke­n, kann auch in Corona-Zeiten fortgeführ­t werden. Der bayerische­n Familienmi­nisterin Carolina Trautner zufolge dürfen Blumenläde­n wie in den Vorjahren an diesem besonderen Sonntag für vier Stunden öffnen. Wer seine Mutter nicht besuchen möchte, kann auch einen Blumengruß vor der Türe deponieren.

● Videogruß Wenn der persönlich­e Gruß nicht möglich ist, freut sich die technisch versierte Mutter über ein Ständchen, das per Videochat überbracht wird.

● Postgrüße Längst kann man seine Fotos nicht nur auf gewohntem Wege ausdrucken. Spezielle Angebote erleichter­n das Versenden von personalis­ierten Geschenken aller Art. So bieten viele Händler etwa an, mit eigenen Fotos bedruckte Schokolade, Duschgel oder Postkarten zu verschicke­n.

Am Sonntag ist Muttertag. Auch oder sogar besonders in Zeiten des Coronaviru­s kann man der Mama eine Freude machen. Dabei gilt es allerdings einiges zu beachten. Einem Frühstück steht zumindest nichts im Weg.

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Bild: Akg
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Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa

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