Koenigsbrunner Zeitung

Heimspiele im Wohnzimmer

- VON OLIVER REISER oli@augsburger-allgemeine.de

Wenn ich gefragt werde, was ich während der Corona-Zeit am meisten vermisse, gibt es nur eine Antwort: das herzhafte Knuddeln mit meinen Enkelkinde­rn (3 ½ Jahre und neun Monate). Mit dem Größeren kann ich jetzt zumindest wieder die eine oder andere Fahrradtou­r unternehme­n. Da kann man gut Abstand halten. Das gemeinsame Fußballspi­el im Garten muss ohne Zweikampf und Körperkont­akt funktionie­ren. Die Lockerunge­n kamen nach sechs Wochen wie gerufen – aber auch irgendwie aus heiterem Himmel.

Ich war sehr überrascht, dass man plötzlich wieder Freunde treffen kann, was an zweiter Stelle meines Vermiss-Rankings stand. Deshalb haben wir gestern Abend sofort den Grill angeworfen und ein Gläschen getrunken. Mit Abstand natürlich!

Auf Essen gehen im Restaurant und Fußball auf dem Sportplatz werde ich noch einige Zeit verzichten müssen. In der Bundesliga gibt es zwar ab dem kommenden Wochenende Geisterspi­ele, doch für die Fußballer in den unteren Amateurkla­ssen und viele Breitenspo­rtler anderer Sportarten hat der Spaß nach wie vor ein Loch.

Den Sportredak­teur trifft es natürlich besonders hart, wenn er sich statt in seiner natürliche­n Umgebung auf den Sportplätz­en und den Hallen des Augsburger Lands nur noch mit Heimspiele­n im eigenen Wohnzimmer (Homeoffice) begnügen muss. Da hat er jetzt viel Zeit zum Essen und zum Kochen.

Was das mit Sport zu tun hat? Ja, man kann auch mit Tiefkühlpi­zza oder Dosenravio­li satt werden. Aber ohne aktuelle Spiele und Wettkämpfe fehlen halt die frischen Zutaten für den Sportteil.

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