Heimspiele im Wohnzimmer
Wenn ich gefragt werde, was ich während der Corona-Zeit am meisten vermisse, gibt es nur eine Antwort: das herzhafte Knuddeln mit meinen Enkelkindern (3 ½ Jahre und neun Monate). Mit dem Größeren kann ich jetzt zumindest wieder die eine oder andere Fahrradtour unternehmen. Da kann man gut Abstand halten. Das gemeinsame Fußballspiel im Garten muss ohne Zweikampf und Körperkontakt funktionieren. Die Lockerungen kamen nach sechs Wochen wie gerufen – aber auch irgendwie aus heiterem Himmel.
Ich war sehr überrascht, dass man plötzlich wieder Freunde treffen kann, was an zweiter Stelle meines Vermiss-Rankings stand. Deshalb haben wir gestern Abend sofort den Grill angeworfen und ein Gläschen getrunken. Mit Abstand natürlich!
Auf Essen gehen im Restaurant und Fußball auf dem Sportplatz werde ich noch einige Zeit verzichten müssen. In der Bundesliga gibt es zwar ab dem kommenden Wochenende Geisterspiele, doch für die Fußballer in den unteren Amateurklassen und viele Breitensportler anderer Sportarten hat der Spaß nach wie vor ein Loch.
Den Sportredakteur trifft es natürlich besonders hart, wenn er sich statt in seiner natürlichen Umgebung auf den Sportplätzen und den Hallen des Augsburger Lands nur noch mit Heimspielen im eigenen Wohnzimmer (Homeoffice) begnügen muss. Da hat er jetzt viel Zeit zum Essen und zum Kochen.
Was das mit Sport zu tun hat? Ja, man kann auch mit Tiefkühlpizza oder Dosenravioli satt werden. Aber ohne aktuelle Spiele und Wettkämpfe fehlen halt die frischen Zutaten für den Sportteil.