Bessere Ökobilanz als oftmals angenommen
● Allergien: Die Sojabohne gehört zu den wichtigsten Allergieauslösern. Schätzungen zufolge sind 0,3 Prozent der Menschen in Europa von einer Sojaallergie betroffen. Die meisten davon leiden an einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie: Sie reagieren ursprünglich auf Birkenpollen und entwickeln später eine Kreuzallergie gegen Soja. „Solche pollenbedingten Sojaallergien haben in den letzten Jahren zugenommen“, sagt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergieund Asthmabund. Je nach Form der Allergie müssen Soja und Sojaprodukte vom Speiseplan gestrichen werden. Erhitzte und fermentierte Produkte wie
Sojasoße oder Miso werden von Kreuzallergikern aber meist vertragen. Vorsorglich auf Soja zu verzichten, um eine Allergie erst gar nicht zu entwickeln, hat Lämmel zufolge keinen Sinn. Klar ist nur, dass man Babys in den ersten Monaten nach Möglichkeit stillen sollte.
● Ökobilanz: Sojanahrungsmittel haben eine bessere Ökobilanz, als häufig angenommen. Es stimmt zwar, dass Sojaanbau umweltschädlich ist, wenn dafür Regenwälder abgeholzt werden und große Monokulturen entstehen. Der größte Anteil der weltweiten Sojaernte dient laut AlbertSchweitzer-Stiftung aber als Tierfutter.
Daher sei vor allem „der weltweite Fleischhunger“verantwortlich für den exzessiven Sojaanbau mit seinen negativen Seiten. „Die meisten Hersteller von Sojaprodukten für den deutschen Markt achten auf einen möglichst nachhaltigen, gentechnikfreien Anbau“, heißt es bei der Stiftung. Sie bezögen ihr Soja aus EU-Ländern, zum Teil auch aus Nordamerika und China. Auch in Deutschland wird immer mehr Soja angebaut. Im Jahr 2018 wurden mehr als 60 000 Tonnen Sojabohnen geerntet. Verglichen mit dem Import von etwa 6,1 Millionen Tonnen ist das aber immer noch wenig. (stoll)