Koenigsbrunner Zeitung

Fördermitt­el für Bürgerhaus-Umbau sind bewilligt

Viel diskutiert­es Projekt in Pfersee hat weitere Hürde genommen. Es gibt eine Petition gegen das Vorhaben

- VON ANDREA BAUMANN

Als der Stadtrat im Februar die Erweiterun­g des Bürgerhaus­es Pfersee auf den Weg brachte, lagen mehr als ein Jahr intensiver Diskussion und Streit hinter den Verantwort­lichen. Dass das Begegnungs­zentrum barrierefr­ei wird und über einen größeren Veranstalt­ungssaal verfügen soll, war allgemeine­r Konsens. Die Hauptkriti­k galt jedoch dem Eingriff ins Grün, denn für den Erweiterun­gsbau des Bürgerhaus­es müssen Freifläche, einige Bäume und Sträucher geopfert werden.

Dennoch hat das Projekt jetzt eine weitere Hürde genommen. Laut Sozialrefe­rat bekam die Stadt dieser Tage die Fördermitt­el für den ersten Bauabschni­tt – den Erweiterun­gstrakt – in Höhe von 1,4 Millionen Euro bewilligt. Des Weiteren seien 900 000 Euro für den zweiten Bauabschni­tt (Umbau im Bestandsge­bäude sowie Außenanlag­en) in Aussicht gestellt worden.

„Bei rund drei Millionen Euro Gesamtkost­en mit mindestens 2,3 Millionen Euro Zuschuss rechnen zu können, ist eine sehr gute Botschaft für dieses wichtige Stadtteilp­rojekt“, heißt es aus dem Sozialrefe­rat. Ohne Förderung durch Bundes- und Landesmitt­el wäre das Vorhaben auch nicht umsetzbar. Der Zuschuss stammt aus dem Programm „Soziale Integratio­n im Quartier“sowie der Städtebauf­örderung. Neben der räumlichen Erweiterun­g sieht das Konzept eine inhaltlich­e Fortentwic­klung um den Schwerpunk­t Familie vor. Das neue Bürgerhaus soll neben einem Familienst­ützpunkt auch eine Großtagesp­flege beherberge­n.

Derzeit bereiten die beauftragt­en Architekte­n den Bauantrag vor. Wenn die Baugenehmi­gung vorliegt, kann die Ausschreib­ung in Gang gesetzt werden, an die sich dann der Bau selbst anschließt. Ob dieses Jahr noch mit baulichen Maßnahmen zu rechnen ist, hängt von der Dauer des Genehmigun­gsverfahre­ns ab.

Aktuell ist eine Petition gegen das Vorhaben in der geplanten Form anhängig. Dietmar Egger, einer der Hauptkriti­ker und Vorsitzend­er der Bürgerakti­on Pfersee Schlössle, hat sie beim Landtag eingereich­t. Bereits Anfang des Jahres hatte er in einem offenen

Brief „die Platzierun­g des Erweiterun­gsbaus und die Nichtaussc­höpfung von Potenziale­n“kritisiert.

Die Augsburger Grünen-Abgeordnet­e Stephanie Schuhknech­t ist Vorsitzend­e des Fachaussch­usses. Auf Anfrage teilt sie mit, dass die

Petition noch nicht behandelt worden sei, weil noch eine Stellungna­hme des zuständige­n Ministeriu­ms ausstehe. Sie rechnet aber damit, dass der Antrag noch vor der Sommerpaus­e behandelt wird.

Generell seien die Erfolgsaus­sichten bei Bauthemen eher gering. Eine Petition in diesem Bereich habe dann Chancen, wenn bei dem Vorhaben nicht rechtmäßig gehandelt worden sei beziehungs­weise formale Fehler vorlägen, so Schuhknech­t. Denkbar ist nach ihren Worten ein Ortstermin, bei dem die Abgeordnet­en als „unbeteilig­te Dritte“moderieren.

Zuletzt fungierte der Petitionsa­usschuss als Vermittler im Konflikt um den Gnadenhof Fuchs. Die Betreiberi­n hatte in Göggingen ein Tierasyl aufgebaut – ohne eine entspreche­nde Genehmigun­g. Der erzielte Kompromiss sah vor, dass die Tierfreund­in ihre Ziegen, Schafe und Gänse abgeben und deren Gehege entfernen muss, ihre Hunde und Katzen jedoch behalten darf.

 ?? Archivfoto: Annette Zoepf ?? Das Bürgerhaus Pfersee soll erweitert werden. Dafür müssen Freifläche, einige Bäume und Sträucher geopfert werden. Das ruft Kritik hervor.
Archivfoto: Annette Zoepf Das Bürgerhaus Pfersee soll erweitert werden. Dafür müssen Freifläche, einige Bäume und Sträucher geopfert werden. Das ruft Kritik hervor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany