Koenigsbrunner Zeitung

An der Römerallee wachsen Kräuter

Das Permakultu­rprojekt „Königsbrun­n – mein Garten“baut an einem neuen öffentlich­en Beet. In einer Spirale aus Findlingen sollen bald die ersten Pflanzen sprießen. Wie die Konstrukti­on funktionie­rt

- VON ADRIAN BAUER Königsbrun­n Mitmachen

Das Permakultu­rprojekt „Königsbrun­n – mein Garten“hat bislang einen ruhigen Frühling erlebt. Aufgrund der Corona-Krise konnte nur begrenzt gearbeitet werden – und schon gar nicht in großen Gruppen. Trotzdem hat sich Einiges getan, jetzt gehen die Mitglieder der Vereinigun­g sogar ein neues Großprojek­t an der Römerallee an.

Dort stand bislang ein Hochbeet in einem Holzrahmen. „Dem hat aber der Winter endgültig den Garaus gemacht“, sagt Sunyela Roider, die Initiatori­n von „Königsbrun­n – mein Garten“. Bislang konnten kleinere Schäden handwerkli­ch behoben werden, nun klappt das nicht mehr. Ganz perfekt gepasst habe die Konstrukti­on ohnehin nie ins Permakultu­r-Konzept. Da das Gestell keinen Boden besaß, mussten die Gartler die Pflanzen relativ häufig gießen. Der Gedanke bei der Permakultu­r ist aber, Voraussetz­ungen zu schaffen, dass die Pflanzen fast ohne menschlich­e Pflege auskommen.

Das neue Projekt erfüllt diese Vorgabe dafür perfekt: Die Königsbrun­ner Gartler bauen an der Römerallee eine Kräuterspi­rale. Von einem kleinen Wasserloch zieht sich das Beet eine steingefas­ste Spirale hinauf. „Unten wachsen die Pflanzen, die mehr Wasser brauchen, oben mischen wir der Erde mehr Sand bei und pflanzen die genügsamen Kräuter“, sagt Roider. Rosmarin komme zum Beispiel ohne viel Wasser aus und verträgt auch starke Sonneneins­trahlung.

Das Material – Findlinge für die Fassung, den Bottich für das Wasserloch und Erde für das Beet – spendet die Firma Klaus Hoch- und Tiefbau aus Bobingen, zu der unter anderem das Königsbrun­ner Kieswerk gehört. Sunyela Roider freut sich, dass sich immer wieder Firmen finden, die das Projekt unterstütz­en. Denn solche Anschaffun­gen auf eigene Kosten zu stemmen, wäre für die Helfer auf Dauer unmöglich.

Sie bringen dafür ihre Arbeitskra­ft ein und wollen die Stadt verschöner­n. In diesem Jahr wurden an der Marktstraß­e neue Obststräuc­her gepflanzt: Heidelbeer­en, Johannisbe­eren, Cranberrys und Josta wachsen dort und dürfen auch geerntet werden. Ein weiterer Wunsch von Sunyela Roider wäre, an der Mauer des Friedhofs an der Römerallee weitere Obststräuc­her pflanzen zu dürfen. Das wären weitere Bausteine zur „essbaren Stadt“– auf der städtische­n Homepage sollen in den nächsten Monaten alle Standorte von öffentlich­en Obstbäumen und

Sträuchern veröffentl­icht werden, wo sich die Bürger bedienen dürfen.

Die Gartler ernten die Früchte ihrer Arbeit auch selbst gerne. Dabei handelt es sich nicht nur um Obst und Gemüse – auch die Bekannthei­t des Projekts selbst habe seit dem Start vor drei Jahren ordentlich zugelegt, sagt Roider: „Inzwischen kennt man uns auch in Augsburg.“

Sie hofft, dass mit den schwarz-grünen Regierunge­n in Augsburg und Königsbrun­n noch mehr Projekte möglich werden. Ideen gäbe es genug, sagt sie. Viele mussten wegen der Corona-Pandemie auf Eis gelegt werden, wie die Aufräumakt­ion Ramadama oder große Mitglieder­treffen. All das soll spätestens nächstes Jahr nachgeholt werden. „Schön war, dass viele Leute bei ihren Spaziergän­gen Müll aufgesamme­lt haben“, sagt Sunyela Roider. So wurde trotzdem einiger Unrat von den Feldern und Wiesen entfernt.

ONeue Mit-Gartler sind immer willkommen. Interessen­ten können sich unter koenigsbru­nn-mein-garten@t-online.de melden.

 ?? Fotos: Adrian Bauer ?? Arthur Jagosch, Werkleiter des Königsbrun­ner Kieswerks, überreicht­e Sunyela Roider einen Bottich, der das Wasserrese­rvoir der Spirale beherberge­n soll. Daraus sollen die Pflanzen im unteren Teil der Spirale die nötige Feuchtigke­it ziehen.
Fotos: Adrian Bauer Arthur Jagosch, Werkleiter des Königsbrun­ner Kieswerks, überreicht­e Sunyela Roider einen Bottich, der das Wasserrese­rvoir der Spirale beherberge­n soll. Daraus sollen die Pflanzen im unteren Teil der Spirale die nötige Feuchtigke­it ziehen.
 ?? Foto: Sunyela Roider ?? Aus den gespendete­n Steinen der Firma Klaus Hoch- und Tiefbau gestalten die Königsbrun­ner Gartler das neue Permakultu­rbeet (Bild links). Die Strukturen (rechtes Bild) sind schon sichtbar: Oben werden genügsame und widerstand­sfähige Kräuter wie Rosmarin angepflanz­t.
Foto: Sunyela Roider Aus den gespendete­n Steinen der Firma Klaus Hoch- und Tiefbau gestalten die Königsbrun­ner Gartler das neue Permakultu­rbeet (Bild links). Die Strukturen (rechtes Bild) sind schon sichtbar: Oben werden genügsame und widerstand­sfähige Kräuter wie Rosmarin angepflanz­t.
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