Koenigsbrunner Zeitung

Freibadsai­son: Bleiben die Becken leer?

Sämtliche Einrichtun­gen sind derzeit geschlosse­n. Sollte in absehbarer Zeit geöffnet werden, sind Einschränk­ungen im Betrieb wegen der Corona-Pandemie nötig. Personal hilft in anderen Dienststel­len aus

- VON MICHAEL HÖRMANN

Das kleine Bad nahe der Ulrichsbrü­cke am Lech nimmt eine Sonderroll­e ein: Der Besuch des Lechhauser Bads ist kostenlos. Das Bad startet normalerwe­ise zeitlich immer etwas später in die Freibadsai­son als Familienba­d, Bärenkelle­rbad und Fribbe. Doch derzeit ist fraglich, ob es überhaupt zur Freibadsai­son kommt. Die Corona-Pandemie bremst nicht nur die Schwimmer aus. Auch das Personal im Bäderamt blickt in eine ungewisse Zukunft. Die Mitarbeite­r wissen nicht, ob es für sie in den nächsten Wochen und Monaten in den Bädern etwas zu tun gibt. Wie berichtet, ist Kurzarbeit zumindest ein Thema. Entschiede­n ist aber noch nichts.

Der Bäderbetri­eb in der Stadt ruht seit Wochen. Alle Hallenbäde­r haben wegen Corona geschlosse­n. Freibäder sind nicht geöffnet. Oberbürger­meisterin Eva Weber sagt auf Anfrage: „Die Freibäder werden im Moment für einen Badebetrie­b vorbereite­t und könnten nach einer weiteren Lockerung der Maßnahmen geöffnet werden.“Sollte es eine Freibadsai­son geben, werden sich Besucher auf diverse Einschränk­ungen gefasst machen müssen. Die Stadt bereitet sich schon mal darauf vor, den Badebetrie­b in CoronaZeit­en zu organisier­en.

Eva Weber erläutert: „Wir beschäftig­en uns mit Fragen der Zugangsreg­elungen, Zahlungsmo­dalisowie dem Schutz unserer Mitarbeite­r im Fall einer Öffnung.“Man mag sich die Situation an einem heißen Sommertag vorstellen: An der Kasse bilden sich Warteschla­ngen. Wie sich dieses Szenario mit dem geforderte­n Mindestabs­tand in Verbindung bringen ließe, bleibt abzuwarten. Auch dürfte es darum gehen, wie viele Menschen gleichzeit­ig in ein Schwimmbec­ken dür

Die Stadt Augsburg wird sich dabei an Vorgaben des bayerische­n Kabinetts orientiere­n. Ministerpr­äsident Markus Söder hatte zuletzt geäußert, „dass vor Juni ohnehin nichts geht bei den Freibädern“.

Die Corona-Pandemie hat den Fahrplan der Stadt Augsburg ohnehin längst über den Haufen geworfen. Ursprüngli­ch war gedacht, dass es im Familienba­d am 9. Mai lostäten geht. Bärenkelle­rbad und Fribbe sollten nun am kommenden Samstag folgen.

Ungeklärt ist, wie es in den städtische­n Hallenbäde­rn weitergeht. Derzeit ist kein Betrieb möglich. Das Alte Stadtbad und das Hallenbad Göggingen haben sich bereits in die Sommerpaus­e verabschie­det. In diesen Einrichtun­gen finden im Moment Revisionsa­rbeiten statt. Würfen. de ein Badebetrie­b in absehbarer Zeit erlaubt sein, könnte das Stadtbad wie geplant im September öffnen, das Hallenbad Göggingen wäre dann bereits Mitte August dran.

Noch gibt es bei der Stadt die Hoffnung, dass in den beiden anderen Hallenbäde­rn ein eingeschrä­nkter Betrieb möglich ist, sofern die staatliche­n Vorgaben dies zulassen. In diesem Fall könnten Plärrerbad sowie das Hallenbad Haunstette­n den Schwimmver­einen eingeschrä­nkt zur Verfügung stehen.

Und wie geht’s weiter beim Personal? Die Bäderteams bestehen aus insgesamt 71 Mitarbeite­r inklusive Saisonkräf­ten. Ein Teil der Mannschaft arbeitet derzeit in den Bädern, aber eben längst nicht alle Beschäftig­ten. Diese Mitarbeite­r werden soweit möglich innerhalb der Stadtverwa­ltung auch für andere Tätigkeite­n in anderen Dienststel­len eingesetzt. So helfen aktuell Mitarbeite­r des Bäderamtes bei der Tafel sowie unterstütz­end im Aufsichtsd­ienst bei den städtische­n Museen aus. Die Tafel steht für die Versorgung mit Lebensmitt­el für Bedürftige. Auf dem Messegelän­de werden diese Pakete gegenwärti­g verpackt und zu den Verteilste­llen gebracht. Es handelt sich um eine gemeinsame Aktion der Stadt mit der Augsburger Tafel.

Würde die Freibadsai­son in Augsburg wegen des Coronaviru­s komplett ausfallen, hätte die Stadt einen gravierend­en Einnahmeau­sfall. Die Einnahmen beliefen sich im Jahr 2019 (Mai bis September) auf 440 000 Euro. Im Vorjahr waren es fast 250 000 Besucher in den städtische­n Freibädern. Das kleine Lechhauser Bad taucht in dieser Statistik nicht auf, da die Gäste nicht erfasst werden. Derzeit könnte die Badesaison allerdings noch gar nicht im Bad beginnen. Es fehlt Wasser in beiden Becken des Bades.

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Foto: Michael Hörmann Das kleine Lechhauser Bad nahe der Ulrichsbrü­cke muss ebenfalls auf den Start in die Saison warten: Derzeit könnte es ohnehin noch nicht losgehen. Das Wasser in den Becken fehlt.

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