Flugplatzheide wird jetzt unter Schutz gestellt
Um die Zukunft des Areals südlich des Univiertels wurde lange gerungen. Nun plant die Stadt ein Konzept zur Besucherlenkung. Eine Bebauung am Rand ist aber noch nicht endgültig vom Tisch
Die Flugplatzheide zwischen Univiertel und Haunstetten wird ab sofort unter Schutz gestellt. Das Thema hatte, ausgelöst durch ein Bauvorhaben des Freistaats, der Flüchtlingsbzw. Sozialwohnungen am Rande des Areals bauen wollte, in den vergangenen Jahren für Debatten zwischen Naturschützern, Stadt und dem Freistaat gesorgt. Der Freistaat verfolgt die Wohnungspläne aktuell nicht weiter, hält sich die Möglichkeit aber noch offen. Um zumindest den Rest der Heidefläche an der Bgm.-Ulrich-Straße, der vom Landesamt für Umwelt und einem Studentenwohnheim begrenzt wird, zu erhalten, beschloss der
Stadtrat zuletzt die UnterschutzStellung. Eine entsprechende Entscheidung hatte sich bereits seit Ende vergangenen Jahres abgezeichnet (wir berichteten).
Geplant ist ein Besucherlenkungs-Konzept, wobei die Stadt auf ein Einzäunen von Pfaden verzichten will. Mit dem Konzept wolle man vermeiden, dass sich nach Fußballspielen im nahen Stadion Besucher auf der Heidefläche zum Feiern hinsetzen, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). Ein Betretungsverbot
soll es aber nicht geben, auch weil man der Bevölkerung das Thema Natur nahebringen wolle. Geplant ist, an allen Zugängen Infotafeln aufzustellen und in Zusammenarbeit mit dem Naturschutz regelmäßig Führungen anzubieten. In der Mitte des Areals sei eine Infostation denkbar, wo Besucher über Artenund Biotopschutz informiert werden. Für Hunde ist einen Leinenpflicht vorgesehen.
Mit der Unterschutzstellung will die Stadt verhindern, dass die Heide vollends zugebaut wird. Sollte der Freistaat irgendwann förmlich auf sein Baurecht auf dem 30 Meter Streifen am Bischofsackerweg verzichten, soll auch dieses Areal unter Schutz gestellt werden.
Die Flugplatzheide (benannt nach dem früheren Flugplatz der Rumpler-Werke) ist ein Überrest der früher ausgedehnten Lechheiden, vergleichbar mit der Königsbrunner Heide oder der Schießplatzheide im Stadtwald. Weil sich auf dem Flussschotter kaum Ackerbau betreiben ließ, wurden die Heiden als Weideflächen für Schäfer genutzt. In der Folge entwickelten sich dort besondere Lebensräume für Pflanzen und Insekten. Mit dem Bau der Rumplerwerke vor rund 100 Jahren verschwanden die Heideflächen in dem Gebiet nach und nach. Der Bau von Universität und Univiertel verkleinerte die früher 200 Hektar große Heidefläche dramatisch.