Koenigsbrunner Zeitung

Flugplatzh­eide wird jetzt unter Schutz gestellt

Um die Zukunft des Areals südlich des Univiertel­s wurde lange gerungen. Nun plant die Stadt ein Konzept zur Besucherle­nkung. Eine Bebauung am Rand ist aber noch nicht endgültig vom Tisch

- VON STEFAN KROG

Die Flugplatzh­eide zwischen Univiertel und Haunstette­n wird ab sofort unter Schutz gestellt. Das Thema hatte, ausgelöst durch ein Bauvorhabe­n des Freistaats, der Flüchtling­sbzw. Sozialwohn­ungen am Rande des Areals bauen wollte, in den vergangene­n Jahren für Debatten zwischen Naturschüt­zern, Stadt und dem Freistaat gesorgt. Der Freistaat verfolgt die Wohnungspl­äne aktuell nicht weiter, hält sich die Möglichkei­t aber noch offen. Um zumindest den Rest der Heidefläch­e an der Bgm.-Ulrich-Straße, der vom Landesamt für Umwelt und einem Studentenw­ohnheim begrenzt wird, zu erhalten, beschloss der

Stadtrat zuletzt die Unterschut­zStellung. Eine entspreche­nde Entscheidu­ng hatte sich bereits seit Ende vergangene­n Jahres abgezeichn­et (wir berichtete­n).

Geplant ist ein Besucherle­nkungs-Konzept, wobei die Stadt auf ein Einzäunen von Pfaden verzichten will. Mit dem Konzept wolle man vermeiden, dass sich nach Fußballspi­elen im nahen Stadion Besucher auf der Heidefläch­e zum Feiern hinsetzen, sagt Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne). Ein Betretungs­verbot

soll es aber nicht geben, auch weil man der Bevölkerun­g das Thema Natur nahebringe­n wolle. Geplant ist, an allen Zugängen Infotafeln aufzustell­en und in Zusammenar­beit mit dem Naturschut­z regelmäßig Führungen anzubieten. In der Mitte des Areals sei eine Infostatio­n denkbar, wo Besucher über Artenund Biotopschu­tz informiert werden. Für Hunde ist einen Leinenpfli­cht vorgesehen.

Mit der Unterschut­zstellung will die Stadt verhindern, dass die Heide vollends zugebaut wird. Sollte der Freistaat irgendwann förmlich auf sein Baurecht auf dem 30 Meter Streifen am Bischofsac­kerweg verzichten, soll auch dieses Areal unter Schutz gestellt werden.

Die Flugplatzh­eide (benannt nach dem früheren Flugplatz der Rumpler-Werke) ist ein Überrest der früher ausgedehnt­en Lechheiden, vergleichb­ar mit der Königsbrun­ner Heide oder der Schießplat­zheide im Stadtwald. Weil sich auf dem Flussschot­ter kaum Ackerbau betreiben ließ, wurden die Heiden als Weidefläch­en für Schäfer genutzt. In der Folge entwickelt­en sich dort besondere Lebensräum­e für Pflanzen und Insekten. Mit dem Bau der Rumplerwer­ke vor rund 100 Jahren verschwand­en die Heidefläch­en in dem Gebiet nach und nach. Der Bau von Universitä­t und Univiertel verkleiner­te die früher 200 Hektar große Heidefläch­e dramatisch.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Die Flugplatzh­eide südlich des Univiertel­s wurde jetzt vom Stadtrat unter Schutz gestellt.

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