Corona-Kranker wird im Asylheim isoliert
Wie die Verantwortlichen der Bobinger Einrichtung mit dem Infektionsfall umgehen
Bobingen Der Corona-Fall im Wohnheim für Asylbewerber in Bobingen hat weitreichende Folgen für das Leben in der Unterkunft. Die Regierung von Schwaben als Betreiber und das Gesundheitsamt haben zahlreiche Regeln erlassen, damit sich möglichst wenige weitere Bewohner anstecken.
Wie berichtet, ging am Freitagabend die Meldung über den positiven Test eines Bewohners beim Gesundheitsamt ein. Am Samstag wurde die komplette Einrichtung unter Quarantäne gestellt. Symptome zeige die erkrankte Person nicht, teilte die Regierung von Schwaben mit.
Warum die Person getestet wurde, könne man nicht sagen: Das Gesundheitsamt habe lediglich vom zuständigen niedergelassenen Arzt die Nachricht über den Test erhalten.
In der Einrichtung in der PeterHenlein-Straße
leben derzeit 43 Bewohner. Sie kämen aus Afghanistan, Äthiopien, Irak, Pakistan, Nigeria, Somalia und Eritrea, teilt die Regierung von Schwaben mit. Es handele sich dabei überwiegend um Familien, aber auch vereinzelte Alleinreisende. 18 Personen sind unter 18 Jahre alt.
Die erkrankte Person und ihre nächsten Angehörigen sind in einem isolierten Bereich auf dem Gelände untergebracht.
Dieser darf nur betreten werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Für solche Fälle steht den Mitarbeitern der Einrichtung persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung.
Alle weiteren Bewohner der Einrichtung dürfen das Gelände nicht verlassen.
Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes stellen sicher, dass sich alle daran halten und, dass auch nur das regelmäßig in der Einrichtung tätige Personal von draußen hineingelassen wird. Es gelten die üblichen
Abstands- und Hygieneregeln, eine allgemeine Maskenpflicht gibt es nicht.
Die Versorgung mit Lebensmitteln sei gesichert, ab Donnerstag liefere ein Gastronomiebetrieb einmal pro Tag eine warme Mahlzeit und zwei Lunch-Pakete.
Die Bewohner nähmen die Einschränkungen meist mit Verständnis auf, heißt es von der Regierung weiter.
Unterstützung, beispielsweise durch Sozialarbeiter gebe es derzeit aber nicht. Normalerweise gibt es Beratungszeiten durch eine Flüchtlingsund Integrationsberaterin
Unterstützung durch Sozialarbeiter gibt es derzeit nicht
des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg, die in Schwabmünchen sitzt. Diese kann aber wohl erst nach dem Ende der Quarantäne wieder aufgenommen werden.
Alle Bewohner des Heims, Mitarbeiter und mögliche Kontaktpersonen wurden auf den Erreger hin getestet. Ergebnisse liegen bislang noch nicht vor.