Koenigsbrunner Zeitung

Corona-Kranker wird im Asylheim isoliert

Wie die Verantwort­lichen der Bobinger Einrichtun­g mit dem Infektions­fall umgehen

- VON ADRIAN BAUER

Bobingen Der Corona-Fall im Wohnheim für Asylbewerb­er in Bobingen hat weitreiche­nde Folgen für das Leben in der Unterkunft. Die Regierung von Schwaben als Betreiber und das Gesundheit­samt haben zahlreiche Regeln erlassen, damit sich möglichst wenige weitere Bewohner anstecken.

Wie berichtet, ging am Freitagabe­nd die Meldung über den positiven Test eines Bewohners beim Gesundheit­samt ein. Am Samstag wurde die komplette Einrichtun­g unter Quarantäne gestellt. Symptome zeige die erkrankte Person nicht, teilte die Regierung von Schwaben mit.

Warum die Person getestet wurde, könne man nicht sagen: Das Gesundheit­samt habe lediglich vom zuständige­n niedergela­ssenen Arzt die Nachricht über den Test erhalten.

In der Einrichtun­g in der PeterHenle­in-Straße

leben derzeit 43 Bewohner. Sie kämen aus Afghanista­n, Äthiopien, Irak, Pakistan, Nigeria, Somalia und Eritrea, teilt die Regierung von Schwaben mit. Es handele sich dabei überwiegen­d um Familien, aber auch vereinzelt­e Alleinreis­ende. 18 Personen sind unter 18 Jahre alt.

Die erkrankte Person und ihre nächsten Angehörige­n sind in einem isolierten Bereich auf dem Gelände untergebra­cht.

Dieser darf nur betreten werden, wenn es unbedingt erforderli­ch ist. Für solche Fälle steht den Mitarbeite­rn der Einrichtun­g persönlich­e Schutzausr­üstung zur Verfügung.

Alle weiteren Bewohner der Einrichtun­g dürfen das Gelände nicht verlassen.

Mitarbeite­r eines Sicherheit­sdienstes stellen sicher, dass sich alle daran halten und, dass auch nur das regelmäßig in der Einrichtun­g tätige Personal von draußen hineingela­ssen wird. Es gelten die üblichen

Abstands- und Hygienereg­eln, eine allgemeine Maskenpfli­cht gibt es nicht.

Die Versorgung mit Lebensmitt­eln sei gesichert, ab Donnerstag liefere ein Gastronomi­ebetrieb einmal pro Tag eine warme Mahlzeit und zwei Lunch-Pakete.

Die Bewohner nähmen die Einschränk­ungen meist mit Verständni­s auf, heißt es von der Regierung weiter.

Unterstütz­ung, beispielsw­eise durch Sozialarbe­iter gebe es derzeit aber nicht. Normalerwe­ise gibt es Beratungsz­eiten durch eine Flüchtling­sund Integratio­nsberateri­n

Unterstütz­ung durch Sozialarbe­iter gibt es derzeit nicht

des Caritasver­bandes für die Diözese Augsburg, die in Schwabmünc­hen sitzt. Diese kann aber wohl erst nach dem Ende der Quarantäne wieder aufgenomme­n werden.

Alle Bewohner des Heims, Mitarbeite­r und mögliche Kontaktper­sonen wurden auf den Erreger hin getestet. Ergebnisse liegen bislang noch nicht vor.

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Symbolfoto: Ralf Lienert Nachdem ein Bewohner einer Bobinger Asylunterk­unft am Coronaviru­s erkrankt ist, wird er von den anderen Bewohnern isoliert.

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