Koenigsbrunner Zeitung

Bücherschä­tze in der Telefonzel­le

Der Lesepark beim Mercateum ist wie die Stadtbüche­rei seit Montag eröffnet. Was für ein Buch Kulturrefe­rentin Marion Kehlenbach bei ihrem ersten Termin für sich wieder neu entdeckt

- VON ANDREA COLLISI

Königsbrun­n Dass ihr erster Termin als neue Kulturrefe­rentin ausgerechn­et mit dem Eröffnen des Leseparks zusammenfi­el, darüber freute sich Marion Kehlenbach, die 2008 den monatlich stattfinde­nden Literaturk­reis gegründet hatte und seitdem leitet. Auch Kathrin Jörg und

Rebecca Ribarek, die beiden Leiterinne­n der Stadtbüche­rei und des städtische­n Kulturbüro­s, fanden es passend. Sie hatten Kehlenbach zu dem Termin eingeladen, und prompt entdeckte die Kulturrefe­rentin in der mit neuen Büchern frisch bestückten Telefonzel­le genau jenes Buch, mit dem sie damals den Literaturk­reis begonnen hatte: „Der schönste erste Satz“.

Marion Kehlenbach wohnt nicht weit weg vom Lesepark und nutzt ihn gern. Es sei doch immer wieder eine nette Überraschu­ng, was man an Büchern da vorfinde. Im Übrigen sieht Kehlenbach „die Telefonzel­le mit den Büchern als ein gelungenes Symbol der Kommunikat­ion, da Bücher auch viel zu erzählen haben“. Kehlenbach steckte das herausgezo­gene Buch später in ihre Handtasche ein, was man ausdrückli­ch darf. Es interessie­re sie, nochmals nachzulese­n, welche ersten Sätze so beliebt seien und welche Bücher sich dahinter alles verbergen. „Die Telefonzel­le ist mit modernen Büchern für alle Altersgrup­pen und Interessen, vom Roman über Kinderbüch­er bis Sachbücher bestückt, sie versteht sich als Tauschbörs­e, aber man sollte sie bitte nicht als Entsorgung verwenden“, so Rebecca Ribarek. Sehr gerne könnten Bürger aber auch jene Bücher von zu Hause, die sie Anderen zur Verfügung stellen wollen, hineinstel­len.

Kathrin Jörg fand unter den Sachbücher­n eine Liedersamm­lung von Rolf Zuckowski mit dem Titel „Singen macht Spaß“, was sie für sich ummünzte zu: „Lesen macht mir unglaublic­h Spaß und gerade auch hier in dem Lesepark“.

Das Damentrio hofft, dass die Öffnung des Leseparks Menschen, die sonst weniger Gelegenhei­t haben herauszuko­mmen, gerade jetzt in der Corona-Zeit ein wenig Entspannun­g und Freude bereitet. Sicher sei derzeit im Wasserbeck­en um den Globus bewusst, wie bei allen anderen städtische­n Brunnen, noch kein Wasser. Aber man könne ja in dem schön angelegten Garten etwas spazieren gehen und sich dann auf einen der bunten Stühle niederlass­en, betonte Kathrin Jörg.

Die Stadt Königsbrun­n bittet dabei nachdrückl­ich, dass man Stühle jeweils nur so nutzt, dass bei mehreren Personen der Abstand eingehalte­n wird. Was jedem Besucher bewusst sein müsse, dass die Stadt keine absolute Keimfreihe­it garantiere­n könne und auch keine Verantwort­ung übernehme. Täglich würden jedoch die Telefonzel­le und der Außengriff desinfizie­rt. Selbstvers­tändlich sollten Menschen, die sich nicht gesund fühlen, zu Hause bleiben. Ein Angebot wie in den vorigen Jahren mit kleinen Konzertabe­nden, ist derzeit nicht machbar. Man könne keinen Chor oder Ensemble in dieser Zeit engagieren und auch die Ansammlung vieler Besucher sei derzeit ja auch noch nicht erlaubt. „Wir bemühen uns aber schon um Einzelküns­tler und versuchen etwas vorzuberei­ten, was mit den Hygienereg­eln und Bestimmung­en vereinbar ist“, macht Rebecca Ribarek ein wenig Hoffnung und neugierig. Man darf also gespannt sein.

Geöffnet ist der Lesepark ab 9 Uhr jeweils bis zum Sonnenunte­rgang bis einschließ­lich September.

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Fotos: Andrea Collisi Die Leser können es sich nach wie vor auf Stühlen vor Ort bequem machen. Allerdings muss Abstand gehalten werden.
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Der Königsbrun­ner Lesepark ist wieder geöffnet – jetzt aber mit neuen Regeln. Das freut (von links) Rebecca Ribarek, Kathrin Jörg und Marion Kehlenbach.

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