Koenigsbrunner Zeitung

Der Corona-Knigge ist da

Wie die Begrüßung auch mit Abstand funktionie­rt

- VON TOM TRILGES

Was gab es in den vergangene­n Wochen nicht alles für hilflose Versuche, die Mitmensche­n trotz Schutzmask­e und Mindestabs­tand freundlich zu grüßen? FDP-Chef Christian Lindner machte es sich sehr einfach und ignorierte die Corona-Pandemie bei der Umarmung eines befreundet­en Unternehme­rs gleich ganz. Freilich gab es dafür heftige Kritik. Aktuell weiß kaum einer so recht, wie er sich verhalten soll. Diese kollektive Hilflosigk­eit hat nun ein Ende – dem Deutschen Knigge-Rat sei Dank.

Die Experten für das Thema Umgangsfor­men schlagen nämlich alternativ­e Begrüßungs­formeln vor, um auch unter erschwerte­n Bedingunge­n mit Klasse und Höflichkei­t durch den Alltag zu gehen. Grundsätzl­ich sei eine verbale Begrüßung auf Abstand angebracht, heißt es. So weit, so gut. Außerdem bleiben der Blick in die Augen des Gegenübers sowie ein Lächeln nach dem Knigge-Rat weiterhin unerlässli­ch. Der einfache Grund: Die

Augen spiegeln das Lächeln den Fachleuten zufolge auch dann, wenn es durch die Maske verdeckt wird.

Wer diese Pflichtübu­ng beherrscht, kann sich an die Kür wagen und während des

Grußes mit dem Kopf nicken sowie die rechte Hand leicht heben. Es gibt darüber hinaus sogar eine Knigge-Empfehlung für besonders gefühlvoll­e Menschen, denen die Nähe zurzeit noch mehr abgeht als allen anderen. Sie sollen beim Grüßen einfach die Hand auf das Herz legen, um Verbundenh­eit zu zeigen. Vor allem der letzte Ratschlag dürfte FDP-Chef Lindner freuen: Endlich kann er auf emotionale Tuchfühlun­g gehen, ohne dafür durchs Dorf getrieben zu werden.

Welche Corona-Regeln bei Familientr­effen gelten, gibt es auf zu lesen.

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Foto: Adobe Stock

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