Wie verbringen sie den Vatertag?
Männer aus dem südlichen Landkreis verraten, was sie trotz Corona-Einschränkungen am Feiertag machen
Landkreis Augsburg Mit dem Bollerwagen losziehen oder mit den Freunden im Biergarten sitzen – für viele Männer gehört das zum Vatertag dazu. Doch wegen der CoronaKrise müssen sie dieses Jahr mit Einschränkungen rechnen. Trotzdem feiern oder lieber zu Hause bleiben? Bekannte Männer aus dem Augsburger Land verraten, wie sie den Tag verbringen.
„Ich werde sehr früh aufstehen, damit ich trainieren kann und es anschließend rechtzeitig zum Weißwurstfrühstück schaffe“, sagt Steffen Tölzer von den Augsburger Panthern. Der AEV-Rekordspieler wohnt seit fünf Jahren mit seiner Familie in Graben. Normalerweise trifft er sich am Vatertag mit Freunden und Nachbarn zum gemeinsamen Frühstück. „Wegen der Corona-Krise wird es in diesem Jahr etwas kleiner ausfallen“, sagt Tölzer. Den restlichen Tag will der 34-jährige Eishockey-Profi mit seiner Familie verbringen. „Vielleicht machen wir einen Ausflug in die Berge, aber das steht noch nicht fest“, sagt Tölzer.
Auf einen Ausflug mit der Familie freut sich auch Martin Gösele, Chef der Wertachklinik in Schwabmünchen. Mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern plant er eine Fahrradtour mit gemütlichem Picknick. „Der Vatertag war für mich immer ein Familientag“, sagt er. Seine Töchter hätten etwas für ihn vorbereitet, aber er lasse sich überraschen. „Wir werden auch einen Abstecher zu meinen Eltern machen“, verrät Gösele. Dabei würden die Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise
sehr wohl eine Rolle spielen. In der akuten Phase habe er den Kontakt zu den Eltern vermieden, sagt der Schwabmünchner Klinikchef. Beim Besuch am Vatertag würden sie sich draußen treffen und Abstand halten. „Auf eine Umarmung müssen wir noch verzichten“, sagt Gösele.
In kleinerem Kreis wie gewöhnlich wird auch Altlandrat Karl Vogele den Vatertag feiern. Früher startete er mit mehreren Freunden zu einer langen Fahrradtour durch die Stauden. „Wir haben Karten gespielt, gesungen und uns ausgetauscht“, erinnert sich der 79-Jährige. Heuer werde das Treffen kleiner ausfallen. Trotzdem werde er den Vatertag begehen und sich mit einigen Freunden im Biergarten treffen – wenn auch mit Abstand. „Kartenspielen ist schwierig, aber wir werden bei einem Bier zusammensitzen und fröhlich sein“, sagt Vogele. Gerade nach der langen Kontaktpause freue er sich darauf.
Etwas ruhiger lässt es Nick Schmid aus Untermeitingen angehen. Der Stand-up-Comedian, der mit seiner Show durch ganz Deutschland tourte, verbringt den Vatertag bei seinen Eltern. „Wir sitzen bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse und verbringen einen schönen Nachmittag zusammen“, sagt der 26-Jährige. Die Corona-Krise spiele keine Rolle, er gehe auch sonst am Vatertag nicht mit Freunden feiern. „Wie am Muttertag sollen sich meine Eltern einfach wohlfühlen“, sagt Schmid.
Auch für Bernd Siegmund, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens in Oberottmarshausen, ist der Vatertag ein Familientag. Normalerweise kommen seine beiden Kinder mit den Enkeln zu Besuch. Heuer trifft sich die Familie am Sonntag – allerdings mit dem nötigen Abstand. „Es ist sehr schade, aber wir werden es trotzdem genießen“, sagt Siegmund.
Der Musiker Giampiero Lucchini aus Königsbrunn bekommt die Auswirkungen der Corona-Krise auch am Vatertag zu spüren. Lange war Lucchini der einzige Ocarina-Spieler Schwabens, inzwischen ist er sogar in Asien ein gefragter Musiker. Normalerweise jagt ein Auftritt den nächsten. Doch dieses Jahr verbringt Lucchini den Feiertag gemütlich zu Hause mit seiner Frau. „Ich werde mit meiner Tochter telefonieren. Sie lebt in Paris und bekommt bald ihr Kind“, sagt er voller Vorfreude. „Ich erlebe das doppelte Glück, nicht nur Vater, sondern auch bald Opa zu sein.“