Sein Traumjob: Rathauschef in Kutzenhausen
Kutzenhausens neuer Bürgermeister Andreas Weißenbrunner ist seit Kurzem im Amt. Wie er gestartet ist, was er bereits veranlasst hat und welche Herausforderungen künftig auf ihn warten
Kutzenhausen Klar, meint er, habe er sich zuerst mit den Amtsabläufen im Rathaus vertraut machen müssen. Doch das sei ihm nicht schwergefallen, sagt Kutzenhausens neuer Erster Bürgermeister Andreas Weißenbrunner. „Bereits sechs Wochen vor der Amtsübergabe hat mich meine Vorgängerin Silvia Kugelmann kontinuierlich über alle Schritte und Regelungen informiert und eingewiesen.“Dadurch sei sein Start im Rathaus definitiv kein Sprung ins kalte Wasser gewesen, betont der 36-Jährige. Zu Beginn seiner Karriere als Bürgermeister hat Andreas Weißenbrunner zuerst alle Rathausmitarbeiter zur Vorstellungsrunde eingeladen. Neben dem gegenseitigen Beschnuppern sei ihm wichtig gewesen, das Miteinander zu beschwören, erzählt er. Das habe auch bei seiner letzten Tätigkeit im Landratsamt Augsburg im Mittelpunkt gestanden. Dort leitete er die Gruppe Infrastrukturelles Gebäudemanagement mit insgesamt 31 Mitarbeitern. Nicht gegeneinander, sondern vereint, heiße sein Motto. „Ich will Themen und Ziele, aber auch Kontroverses gemeinsam angehen und Hand in Hand erarbeiten, entwickeln und lösen“, erläutert Weißenbrunner, der mit seiner
Familie seit 2015 in Rommelsried lebt. Dieses Miteinander sei für ihn Grund gewesen, sich um das Bürgermeisteramt zu bewerben. „Mir war es schon immer wichtig, Verantwortung zu übernehmen und diese frei von Ideologien mitzugestalten“, erklärt er. Zudem ist er sich sicher, dass Politik nicht nur im Großen funktioniere. „Auch in Kutzenhausen müssen Bewährtes bewahrt, Neues gestaltet und Ideen eingebracht werden.“Insofern sei Rathauschef für ihn ein Traumjob. Dabei freut er sich, auf eine gut funktionierende und kompetente Verwaltung zurückgreifen zu können. „Alle Mitarbeiter haben mich mit offenen Armen empfangen“, berichtet er. Bereits in den wenigen Tagen seiner Amtszeit habe er festgestellt, dass die Verwaltung nicht nur ausführe, sondern den Ball selbst am Laufen halte.
So konnte er gleich eigene Ideen einbringen. Beispielsweise wurde hausintern das Ratsinformationssystem (RIS), bei dem online unter anderem Anträge, Anfragen sowie öffentliche Vorlagen und Beschlüsse zur Verfügung gestellt werden, vorgestellt. „Eine wichtige Angelegenheit, die manches erleichtert, auch künftig für unseren Gemeinderat“, sagt er. Apropos Gemeinderat: Dort will er sich mit guten Vorschlägen auf breite Mehrheiten über Fraktionsgrenzen hinweg setzen.
Sein offenes Ohr konnte er schon bei den Ortsvereinen, die ihr Domizil im Untergeschoss der Gemeindehalle verlassen mussten und nun mit einem eigenen Vereinsheim liebäugeln, unter Beweis stellen. Ein erstes Gespräch sei sehr harmonisch verlaufen, so Weißenbrunner. „Wir werden hier gute und gemeinsame Lösungen finden.“Beim Thema Haushalt gesteht er eine etwas angespannte Situation ein: „Kutzenhausen ist in erster Linie eine Wohngemeinde und keine Kommune, in der das Gewerbe sprudelt.“Bei der Corona-Pandemie zeigt er Optimismus: „Wir werden die Krise gemeinsam bewältigen.“Die Projekte wie Feuerwehrgerätehaus und Bauhof würden durchgeführt. Das Freibad werde demnächst fertiggestellt. Doch es sei ungewiss, ob es wegen
Corona heuer noch geöffnet werden könne. Eine große Herausforderung steht mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung in Grundschulen ab 2025 bereits an. „Dazu sind jetzt schon Überlegungen und Planungen notwendig.“Weiter werde es eine Reihe von finanzierbaren Konzepten und Gestaltungen im Kernort und den Ortsteilen in der neuen Legislaturperiode geben.
Auch sein Versprechen, die Bevölkerung mit ins Boot zu nehmen, will Weißenbrunner zeitnah verwirklichen: „Wir laden zunächst alle Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren zu einem Workshop unter dem Motto Traumspielplatz ein. Darüber hinaus wollen wir die Gewerbetreibenden vor Ort zu einem Stammtisch animieren.“Ins Gespräch wolle er zudem mit allen Hundebesitzer kommen. Hier stünde das Thema Hundetoilette auf dem Programm.
Und was sagt die Familie – Frau Jennifer und die beiden noch nicht schulpflichtigen Kinder Luisa und Elisas – zu seinem neuen Job? „Sie freuen sich über meine neue Herausforderung“, sagt Weißenbrunner. „Und sie sehen, dass das Amt auch Vorteile bietet – im Gegensatz zu meinem früheren Beruf bin ich jetzt in der Regel über Mittag zu Hause.“