Koenigsbrunner Zeitung

Was mit dem Brunnenpla­tz passiert

Die Aufwertung der Bobinger Siedlung ist ein Thema. Es gab Pläne zur Verschöner­ung und Bauabsicht­en

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen Die Stadt Bobingen hatte große Pläne mit der Siedlung. Eine Aufwertung des Ortsteils und Verbesseru­ng der Wohnqualit­ät waren das Ziel. Im Rahmen einer möglichen Förderung durch den Freistaat sollten verschiede­ne Projekte angestoßen werden. Darunter eine Bebauung des Brunnenpla­tzes inklusive einer weitreiche­nden Umgestaltu­ng des Platzes zwischen Schule und Kirche. Auf dem heutigen Areal des Brunnens an der Winterstra­ße sollte ein viergescho­ssiges Wohngebäud­e errichtet werden. Nach langem Tauziehen im Stadtrat gab es grünes Licht, in die Planung einzusteig­en.

Das Projekt, das als sozialer Wohnungsba­u ausgestalt­et werden sollte, fand bei den Bewohnern der Siedlung viele Befürworte­r – aber auch

Gegner. Hauptsächl­ich der Wegfall des altgewohnt­en Platzes mit Brunnen im Ortskern war für viele indiskutab­el. Jetzt scheint die Pandemie Vieles zu verändern. Vor allem die finanziell­en Spielräume für Freistaat und Kommunen haben sich verändert. Daher wäre es kein Wunder, sollten die Pläne für die Mitte der Siedlung zwischenze­itlich zumindest auf Eis liegen. Eventuell werden sie komplett in der Schublade verschwind­en. Das wäre ein Grund zur Freude für diejenigen, die ihren alten Brunnenpla­tz gerne behalten würden. Doch besonders einladend sieht dieser nicht aus. Denn der Platz ist momentan keine Zierde für die Nachbarsch­aft. Die Bäume und Sträucher im kleinen Park sind nicht zurückgesc­hnitten worden. Das Gras zwischen den Wegen wuchert mittlerwei­le kniehoch. Die wenigen Blumen auf dem Gelände sind im hohen Gras kaum noch zu sehen. Der Brunnen ist mit einer rostigen und beschmiert­en Abdeckung versehen. Ein zum Verweilen einladende­s Plätzchen sieht anders aus.

Auf Nachfrage erklärte Ulrike

Jürges, die Vorsitzend­e der Siedlergru­ppe, dass es laut Bauhofleit­ung im Moment wegen des CoronaSchi­chtbetrieb­es schwierig sei, alle Grünanlage­n der Stadt in vollem Umfang zu pflegen. Man sei noch nicht dazu gekommen, den Brunnenpla­tz für die Benutzung herzuricht­en. Daher habe auch die Siedlergru­ppe, die für den Brunnen selbst zuständig ist, darauf verzichtet, die Abdeckung zu entfernen. Der Platz insgesamt sei momentan einfach nicht in einem vorzeigefä­higen Zustand. Genügend Freiwillig­e für den Arbeitsein­satz zu finden, sei wegen der Einschränk­ungen ebenfalls nicht so einfach. So ist der Brunnenpla­tz praktisch zu einem doppelten Corona-Opfer geworden.

Auch der Waldspielp­latz in der Siedlung bräuchte dringend Pflege. Nachdem sich die Spielregel­n der Krise mittlerwei­le im wöchentlic­hen Turnus verändern, bleibt zu hoffen, dass die Kapazitäte­n im Bobinger Bauhof bald wieder ausreichen werden, um die Grünanlage­n der Stadt im gewohnten Maß zu pflegen und somit zu erhalten.

 ?? Foto: Elmar Knöchel ?? Ein trauriges Bild bietet der Brunnenpla­tz in der Bobinger Siedlung. Der Brunnen ist noch abgedeckt, das Gras nicht gemäht worden und auch der Frühjahrss­chnitt der Bäume ist offensicht­lich ausgefalle­n.
Foto: Elmar Knöchel Ein trauriges Bild bietet der Brunnenpla­tz in der Bobinger Siedlung. Der Brunnen ist noch abgedeckt, das Gras nicht gemäht worden und auch der Frühjahrss­chnitt der Bäume ist offensicht­lich ausgefalle­n.

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