Ermutigende Worte in schweren Zeiten
Religionslehrerin Martina Liebhäuser-Haggenmüller aus Obermeitingen schreibt über persönliche Herausforderungen im Alltag. Die Texte regen zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln an
Obermeitingen/Bobingen Für die Menschen im südlichen Landkreis hat sich das Leben durch das Coronavirus in den vergangenen zwei Monaten stark verändert. Martina Liebhäuser-Haggenmüller möchte den Menschen in dieser ungewohnten Zeit Zuversicht geben.
Zwei bis dreimal in der Woche schreibt Liebhäuser-Haggenmüller ihren Blog „Challenge Corona“. Er erscheint auf den Internetseiten der Grundschule an der Singold in Bobingen und des Bistums Augsburg. „Diese Zeit ist eine Herausforderung für alle“, sagt Liebhäuser-Hagenmüller. Ihre Blogeinträge erzählen mit persönlichem Anstrich von verschiedenen Herausforderungen, die sich wie ein roter Faden durch das Leben der Menschen ziehen.
Roter Faden heißt das Bobinger Projekt, das sie vor zehn Jahren ins Leben gerufen hat. „Es soll sich wie ein roter Faden von den katholischen Kindergärten, bis zur Schule über die Pfarrei durchziehen“, sagt sie. Die Religionslehrerin möchte jungen Menschen vom Kindergartenbis ins Jugendalter Orientierung geben. Der Rote Faden verknüpft katholische Kindergärten, Grundschulen und die Pfarrei.
Alles Orte, an denen Martina Liebhäuser-Haggenmüller aktiv ist: In der Grundschule an der Singold in Bobingen und an der LaurentiusGrundschule Bobingen und Oberottmarshausen gibt sie Religionsunterricht. In der Pfarrei St. Felizitas betreut sie vier katholische Kindertagesstätten und vermittelt religionspädagogische Impulse.
Wie ist sie auf die Idee gekommen, Blogeinträge zu schreiben? „Die Menschen sollen in dieser schweren Zeit nicht den roten Faden verlieren“, sagt sie. Im Alltag würden Menschen über die Medien häufig mit Wettbewerben und kleineren Herausforderungen konfrontiert. „Jetzt haben wir echte Herausforderungen. Die wollen wir meistern und dabei den Mut und den Humor nicht verlieren.“Mut und Zuversicht möchte LiebhäuserHagenmüller mit ihren Texten verbreiten.
Sie schreibt über verschiedene Challenges in Zeiten des Drinnenseins. „Es gibt immer einen übergeordneten Begriff, den ich thematisiere“, erklärt sie. Das Oberthema von jedem Text wird mit einer kleinen Illustration vorgestellt.
Die Beiträge bestehen immer aus persönlichen Erfahrungen und aus etwas Lustigem zum Schmunzeln. Liebhäuser-Haggenmüller schreibt über verschiedene Schwerpunkte wie Balance, Freiheit oder ihren Alltag im Homeoffice. „Die Artikel sind nicht rein kirchlich oder religiös, sie sollen alle ansprechen. Ich erzähle vom Alltag in Coronazeiten und möchte ermutigen.“
Am Ende von jedem Beitrag bekommt das Schlüsselwort eine Bedeutung. Der Blogeintrag zum Thema „Frei“schließt zum Beispiel mit F wie Freiheitsjubel üben, R wie Ruhe bewahren und sich frei schwimmen, E wie Eigene Freizonen schaffen und I wie Innere Freiheit genießen ab. „Die Texte sollen Mut machen, stärken und zum Nachdenken anregen“, sagt Liebhäuser-Haggenmüller.
Und ihre Einträge kommen im Bistum und in der Grundschule gut an: „Viele Eltern melden sich bei mir und freuen sich, wenn ein neuer Text kommt, das macht mir Freude.“Freude bereite ihr auch das
Schreiben, sagt sie. Es sei aber auch eine Herausforderung.
Eine, der sie sich weiterhin widmen wird. Auf der Internetseite des Bistums Augsburg sind mittlerweile fast 30 Artikel erschienen. Und weitere Blogeinträge sind geplant: „Ich schreibe bis zum Ende des Schuljahres weiter, ich habe noch viele Themen.“