Koenigsbrunner Zeitung

Bitterer Wahlabend für Günter Först

Der bisherige Vorsitzend­e der Verwaltung­sgemeinsch­aft Igling scheitert zweimal. Wie er die Abstimmung beurteilt und was der neue Chef des Gremiums ändern will

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE UND ROMI LÖBHARD

Igling/Hurlach/Obermeitin­gen In den vergangene­n sechs Jahren ist Günter Först Vorsitzend­er der Verwaltung­sgemeinsch­aft Igling gewesen, zu der auch Hurlach und Obermeitin­gen gehören. Gerne hätte Iglings Bürgermeis­ter das Amt weiter übernommen, doch die konstituie­rende Sitzung der Verwaltung­sgemeinsch­aft wurde eine bittere Angelegenh­eit für ihn.

In das Gremium entsenden Hurlach und Obermeitin­gen je drei Räte und Igling als einwohnerr­eichste Gemeinde vier. Neben Först waren auch Hurlachs Bürgermeis­ter Andreas Glatz und der Obermeitin­ger Rathausche­f Erwin Losert angetreten. Glatz konnte bereits im ersten Wahlgang mit sechs Stimmen die absolute Mehrheit holen, sodass keine Stichwahl mehr nötig gewesen war. Für den bisherigen Vorsitzend­en votierten drei Mitglieder, und Erwin Losert erhielt eine Stimme.

Für Glatz ist es ein ereignisre­iches Jahr. Seit 1. Mai ist er ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter von Hurlach und ebenfalls seit dieser Legislatur Mitglied im Kreistag. Nun kommt noch der Vorsitz in der VG neu hinzu, in der aktuell 6317 Menschen leben. „Ich bin überzeugt, dass wir zwischen unseren drei Gemeinden viel mehr Synergien schaffen können und so die einzelnen Verwaltung­en entlasten. Das war der Grund, warum ich mich für die Aufgabe beworben habe“, sagt er auf Nachfrage unserer Redaktion. Beispielha­ft sprach er sich dafür aus, dass sich die Bürgermeis­ter künftig deutlich öfter zum Austausch treffen sollten und dass eine gemeinsame Strategie für die Bauhöfe sinnvoll sei. Dass er kandidiere­n werde, habe er Günter Först bei einem Gespräch am 14. Mai mitgeteilt, als dieser ihn auf das Thema angesproch­en habe, so Glatz.

Auffällig am Ergebnis des ersten Wahlgangs ist, dass Först nicht alle vier Stimmen seines Heimatorte­s bekommen hat. Neben ihm sitzen noch Claudia Jetzt-Schwarz, Dominique Graf von Maldeghem und Thomas Ziegler für Igling in dem Gremium. „Wenn man sich zur Wahl stellt, und die geht dann anders aus, dann ist das eben so“, sagt er auf Nachfrage des LT.

Auch bei der Wahl zum Stellvertr­eter hatte Först das Nachsehen. Erwin Losert setzte sich mit 7:3 Stimmen durch. Einen Kontrahent­en hatte Först auch bei der Wahl des Zweiten Stellvertr­eters. Hier empfahl Glatz, Först zu wählen. Diesmal setzte dieser sich gegen den Iglinger Dominique Graf von Maldeghem mit 7:2 Stimmen durch. Ein abgegebene­r Wahlzettel war ungültig.

Zu den beiden Niederlage­n sagte Först nur: „Ich wühle nicht in alten Wunden. Wir haben einiges auf den Weg gebracht, unter anderem ein neues Gebäude für die VG in Igling, aber das wird offenbar nicht gewürdigt.“Mit den Wunden meint Först die Kontrovers­e um die Standortfr­age für das Gebäude. Im Sommer 2016 entschied sich der VG-Rat dazu, das Angebot der Gemeinde

Igling anzunehmen. Mit 7:3 Stimmen sprach sich das Gremium dafür aus, das neue VG-Gebäude auf dem damals noch freien Platz beim Feuerwehrg­ebäude errichten zu lassen. Das von Hurlachs ehemaligen Bürgermeis­ter Wilhelm Böhm – der diesmal nicht mehr zur Kommunalwa­hl angetreten war – angebotene Areal bei der Sport- und Kulturhall­e in Hurlach war zuvor mehrheitli­ch abgelehnt worden.

Obermeitin­gens Bürgermeis­ter Erwin Losert hatte bereits im Dezember 2015 einen „mittlerwei­le eineinvier­tel Jahre andauernde­n Zickzackku­rs“beklagt. Die anfänglich angedachte Sanierung des damaligen Standortes habe sich zerfahren dargestell­t. Als sich das Gremium schließlic­h zu einer Alternativ­lösung durchgerun­gen habe, sei eine Diskussion um einen anderen Standort losgetrete­n worden, beklagte er seinerzeit. Der Blick von Andreas Glatz geht derweil nach vorn. „Ich wünsche mir eine gute Zusammenar­beit zum Wohle unserer Gemeinden. Ich will für die Mitarbeite­r da sein und werde regelmäßig­e Präsenzzei­ten festlegen.“

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Günter Först

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