Das Gartenbauzentrum gedeiht prächtig
Die Bauarbeiten der Königsbrunner Gartler gehen gut voran, die Mitglieder packen kräftig mit an. Während der Bau so vorangeht wie erhofft, hat die Corona-Krise die Planungen anderweitig durcheinandergebracht
Beim Ortstermin auf der Baustelle des Königsbrunner Vereins für Gartenbau und Landespflege auf seinem neuen Areal an der Egerländerstraße, zwischen Realschule und Sportplätzen, sieht man überwiegend zufriedene Gesichter. Kein Wunder – liegt doch der ambitionierte Neubau des Obst- und Gartenzentrums gut im Zeitplan.
Dabei hatte man sich im Projektteam schon Sorgen gemacht, weil man die Gewerke erst ab Ende Januar ausschreiben konnte, nachdem der Bescheid über die Fördermittel aus dem Leader-Programm der EU eingegangen war. Projektleiter Roland Neider lobt die zügige Behandlung des Projekts in den Bauabteilungen in Rathaus und Landratsamt. Schon im März fand dann der Spatenstich statt: „Das war echt super.“Die sich dann rasant entfaltende Corona-Krise führte bislang zu keinen Verzögerungen. „Die Halle war sogar 14 Tage früher als geplant fertig“, berichtet Werner Rittel vom Projektteam. „Die Baufirma war mit zwei Trupps vor Ort, weil für eine andere Baustelle die Bauge
noch fehlte.“Wer beim Spazierengehen, Joggen oder Radeln entlang der Egerländer Straße einen Blick nach Süden wirft, dem wird hinter den Büschen das Gebäude aus Fertigteilen auffallen. Schmale Betonpfosten stehen in Abständen von 1,25 Meter auf der Bodenplatte, dazwischen sind Betonplatten eingeschoben, die nun von innen gedämmt werden. Der Dachstuhl ist eine Metallkonstruktion. In dem 22,5 Meter langen Gebäude werden auf 200 Quadratmetern die Mosterei des Vereins, Werkstatt, Gerätelager und Geräteausgabe, Sanitärräume und eine kleine Küche sowie ein Seminarraum untergebracht.
Kostengünstiges Bauen war bei diesem Projekt oberstes Gebot. Die Räume beim städtischen Bauhof und Feuerwehr sind seit Jahren zu klein. Doch der finanzielle Spielraum des Vereins mit rund 730 Mitnehmigung gliedern ist eng. Von den veranschlagten Baukosten von 315000 Euro kommen je ein Drittel als Fördergeld von Stadt und Leader-Programm, das restliche Drittel stemmt der Verein (davon rund 30 000 Euro als Eigenleistungen).
Und hier hat Corona die Planungen doch ein wenig durcheinandergebracht. „Die Spenden, die wir eingeplant hatten, fallen erst mal aus“, stellt Roland Neider fest.
Auch das Hebauf-Fest, das er organisieren wollte und das ein Plus in die Vereinskasse gebracht hätte, fiel wegen der Einschränkungen durch die Pandemie flach.
Deshalb kommt es jetzt besonders darauf an, dass der Verein mit geplanten Eigenleistungen die Kosten im Griff behält. Aktuell wird die Bodenplatte seitlich mit einer Noppenfolie abgedichtet. Die Elektroinstallationen wird Roland Neider übernehmen. Auch Teile der Sanitärinstallationen werden von Vereinsmitgliedern erledigt, zudem alle Malerarbeiten – und die Gestaltung des Umfelds des Gebäudes. Besondere Priorität hat aber die Installation der neuen Mostanlage, die der Verein anschafft. „Mit einer Flaschenabfüllung setzen wir hier auf Müllvermeidung“, betont Roland Neider. Sie soll Mitte August in Betrieb gehen, wenn die Apfelzeit beginnt. Bis dahin haben die engagierten Mitglieder des Gartenbauvereins noch einiges zu erledigen.