Koenigsbrunner Zeitung

Dealer droht lange Haftstrafe

Anklage nach Tod zweier Jugendlich­er

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Nordendorf Im Zusammenha­ng mit dem Tod zweier Jugendlich­er in Nordendorf (Kreis Augsburg) im Sommer hat die Staatsanwa­ltschaft jetzt Anklage gegen einen 34-Jährigen erhoben. Er soll die Drogen verkauft haben, die zum Tode der beiden jungen Männer führten.

In ihrem Haus hatten die Eltern eines 16-Jährigen diesen und seinen ein Jahr jüngeren Freund Mitte Juni tot gefunden. Die zwei Jugendlich­en hatten eine tödliche Dosis Amphetamin genommen. Wenige Tage später nahm die Polizei einen Mann aus dem nördlichen Landkreis fest.

Nun hat die Staatsanwa­ltschaft Anklage gegen den heute 34-Jährigen erhoben und nennt dabei erstmals in der Öffentlich­keit detaillier­te Vorwürfe. Der Angeschuld­igte ist laut Staatsanwa­ltschaft dringend verdächtig, im Zeitraum vom Frühjahr 2019 bis Juni 2020 mit Marihuana, Kokain und Amphetamin gedealt zu haben.

Dabei soll er in vier Fällen Betäubungs­mittel auch an den im Juni nach einer Überdosis verstorben­en 16-Jährigen aus Nordendorf verkauft haben. Die Betäubungs­mittel, insbesonde­re das an den 16-Jährigen veräußerte Amphetamin, sollen zum Teil einen sehr hohen Wirkstoffg­ehalt gehabt haben, so der Vorwurf der Anklagebeh­örde.

Dem 34-Jährigen droht eine längere Haftstrafe, wenn ihn die große Strafkamme­r am Landgerich­t Augsburg verurteilt. Das Strafgeset­zbuch sieht eine Freiheitss­trafe von einem bis 15 Jahren vor, weil seine Kunden noch unter 16 waren. Der Angeschuld­igte befindet sich seit Mitte Juni in Untersuchu­ngshaft, ein Verhandlun­gstermin steht noch nicht fest.

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