Koenigsbrunner Zeitung

Halle der DJK Hochzoll bleibt leer

Der Drittligis­t zieht Konsequenz­en aus den steigenden Infektions­zahlen in der Stadt. Teammanage­rin Sonja Meinhardt erklärt, was sie sich jetzt vom Verband wünschen würde

- VON JOHANNES GRAF

Ihre Entscheidu­ng haben sich Abteilungs­leiter Fabian Brenner und Teammanage­rin Sonja Meinhardt nicht leicht gemacht. Letztlich haben sich die Verantwort­lichen der Volleyball­abteilung der DJK Augsburg-Hochzoll aber dazu durchgerun­gen, ihre Spiele kurzfristi­g abzusagen. Unter anderem fällt das für Samstag angesetzte Heimspiel des Frauen-Drittligis­ten gegen den TV Fürth 1860 aus.

Bereits seit Montag wird in der vereinseig­enen Halle nicht mehr gebaggert und gepritscht. Meinhardt betont, die Abteilung hätte sich einvernehm­lich zu diesem Schritt entschiede­n. Die Stadt Augsburg und der Volleyball­verband hätten die Partie am Samstagabe­nd hingegen erlaubt – trotz eines Sieben-TageInzide­nzwertes von 177 am Freitag. Augsburgs Oberbürger­meisterin Eva Weber sprach am Donnerstag von einer „ernsten Lage“, auf der anderen Seite will die Stadt jede Sportveran­staltung künftig als Einzelfall behandeln und kein generelles Zuschauerv­erbot ausspreche­n.

Für Meinhardt passt das nicht zusammen. „Wir finden das schon sehr seltsam und haben das nicht so ganz verstanden.“

Vor ein paar Tagen hatte die Fußballabt­eilung der DJK den Spielund Trainingsb­etrieb auf seinen Anlagen eingestell­t, ähnlich verfährt nun die Volleyball­abteilung. Brenner und Co. wollen nun das spielfreie Wochenende nutzen, um Lösungen zu diskutiere­n. Vordergrün­dig wollen sie beratschal­gen, wie sie eine Vermischun­g innerhalb der Teams vermeiden können. Teils sind Spielerinn­en zugleich Jugendtrai­ner. Die DJK-Verantwort­lichen zogen Konsequenz­en, weil sie Folgen für ihre Spieler befürchtet­en, wenn im Verein Corona-Verdachtsf­älle auftreten. Schließlic­h würde sich dies nicht nur auf den Sport und die Freizeit auswirken, beispielsw­eise für Lehrerinne­n wie Meinhardt könnten Nachteile entstehen. „Wir wollen nicht dafür verantwort­lich sein, dass Spieler in Quarantäne müssen.“Zudem wollte der Verein die Spieler nicht in einen Gewissensk­onflikt bringen. Niemand sollte sich verpflicht­et fühlen, trotz

Bedenken zu spielen. Nach der Absage sah sich Meinhardt bestätigt, in der Mannschaft hätte sie eine „gewisse Erleichter­ung“vernommen.

Im ersten Heimspiel der Saison hatte der Drittligis­t 50 Zuschauer in seine Halle gelassen. Diese mussten sich an ein strenges Hygienekon­zept halten, das auf dem Tragen von Masken und Abstand halten basierte. Als in Augsburg der Inzidenzwe­rt von 50 Infektione­n pro 100 000 Einwohner überschrit­ten war, stand für die Verantwort­lichen fest, gegen Fürth ohne Zuschauer zu spielen. Als der Wert über 150 stieg, sagte der Verein ab.

Meinhardt vermisst bislang eine klare Linie, wie in den kommenden Wochen verfahren wird. Sie begrüßt zwar, dass Spiele mit Corona-Begründung ohne Einwände des Verbands verschoben werden können – in Baden-Württember­g werden diese Spiele mit 0:3 für das Heimteam gewertet – und dass keine generelle Absage der Saison erfolgt ist, wünscht sich aber mehr Unterstütz­ung, wenn sie sagt: „Wir fühlen uns alleine gelassen.“

Aus ihrer Sicht mache es keinen Sinn, wenn Vereine in den kommenden Wochen wiederholt Begegnunge­n verschiebe­n und irgendwann in Terminnot geraten. Meinhardt hätte sich ein Vorgehen wie im Handball gewünscht. Der bayerische Verband (BHV) hat jüngst beschlosse­n, die nächsten Spieltage auszusetze­n und plant, den Spielbetri­eb am 14. November wieder aufzunehme­n. „Nach den Herbstferi­en könnte man die Lage neu bewerten“, so Meinhardt.

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Foto: Krieger 50 Zuschauer waren beim ersten Heim‰ spiel dabei, das Spiel gegen Fürth hat die DJK Hochzoll abgesagt.

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