Räte kritisieren das Verhalten der Stadt
Opposition nimmt Referent Reiner Erben ins Visier
Das städtische Corona-Krisenmanagement wird von der Opposition im Augsburger Stadtrat zunehmend unter Beschuss genommen. Zuletzt gab es Kritik daran, dass der Stadtrat wegen des Infektionsschutzes vorerst nur noch verkürzt tagen soll – und stattdessen das meiste im 17-köpfigen Hauptausschuss erledigt werden soll. Nun übt die Fraktion Bürgerliche Mitte (Freie Wähler, Pro Augsburg, FDP) harsche Kritik an der Situation von CoronaInfizierten in Augsburg und spricht von „unhaltbaren Zuständen“.
Die Fraktion nennt das Beispiel eines betroffenen Augsburgers, der 29 Mal habe anrufen müssen, eher er beim Gesundheitsamt einen für ihn zuständigen Mitarbeiter ans Telefon bekommen habe. Obwohl der Mann das Amt detailliert über die Infektionskette und Kontakte informiert habe, seien Tage vergangen, bis die Kontaktpersonen von der Stadt informiert worden seien. „Umweltreferent Reiner Erben von den Grünen scheint über die Zustände in seinem eigenen Amt nicht vollständig im Bilde zu sein, wenn er dies leugnet“, erklärt Hans Wengenmeir, Fraktionsvorsitzender der Bürgerlichen Mitte. Das „chaotische Corona-Management“sei ein Beweis dafür, dass es ein Fehler gewesen sei, den Bereich Gesundheit nach der Kommunalwahl aus dem Ordnungsreferat ins Umweltreferat zu verlagern.
Die Bürgerliche Mitte fordert deshalb, den Themenbereich Corona kurzfristig aus dem Umweltreferat sowie dem Bildungsreferat auszugliedern und dem Ordnungsreferat zuzuordnen. „Nur mit einer solchen Stabsstelle lässt sich das Chaos und das Zuständigkeitswirrwarr aufheben“, so Hans Wengenmeir. „Wir müssen jetzt alles daran setzen, die Infektionszahlen in Augsburg zu senken. Die Bürgerinnen und Bürger verhalten sich aktuell sehr vorbildlich. Insofern erwarten sie auch von den zuständigen Behörden ein höheres Maß an Professionalität.“