Koenigsbrunner Zeitung

Das Handwerk trauert um Konrad Rebholz

Der Augsburger ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der ehemalige Kreishandw­erksmeiste­r liebte seine Heimatstad­t. Er engagierte sich für berufliche Belange, aber auch für die Wiederhers­tellung des Goldenen Saals

- VON ANDREA BAUMANN

Weder Hitze noch eine Fülle an Aufgaben konnten ihm etwas anhaben: Unermüdlic­h wirbelte Konrad Rebholz während der Augsburger Bürgerfest­e im historisch­en Gewand herum, um den Besuchern das Handwerk früherer Zeiten näherzubri­ngen. Als Chef der Kreishandw­erkerschaf­t, Obermeiste­r der Elektroinn­ung sowie Vorstandsm­itglied der Handwerksk­ammer (HWK) widmete sich der Augsburger viele Jahre mit Leidenscha­ft den aktuellen berufliche­n Belangen. Jetzt ruhen seine Hände und seine Stimme ist verstummt: Im Alter von 87 Jahren ist Rebholz nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

Rebholz hinterläss­t seine Frau, seine beiden Kinder und vier Enkel. Mit seinem Sohn Konrad Rebholz junior, der heute die Elektro-Firma der Familie in der Hammerschm­iede leitet, verband ihn nicht nur das Berufliche, sondern auch die Liebe zu seiner Heimatstad­t. Als Vorsitzend­er des Vereins zur historisch­en Wiederhers­tellung des Goldenen Saals setzte er sich dafür ein, Geld für die Restaurier­ung des Prachtsaal­s und der Fürstenzim­mer herbeizusc­haffen.

Auf die Frage nach dem Warum antwortete Rebholz einmal: „Weil ich ein Augschburg­er bin. Und damit ist alles gesagt.“Auch wenn sein Sohn vor zwei Jahren den Vorsitz im Verein übernommen hat, war der Senior immer noch an allem interessie­rt.

Funktionär im besten Sinne wollte der gelernte Elektroins­tallateurm­eister selbst im reifen Alter vom Ruhestand nichts wissen. „In der Spitze hatte ich mal 27 Ehrenämter“, verriet Rebholz in einem Interview. Mit einer Reihe von Auszeichnu­ngen, darunter der bayerische Verdiensto­rden, das Bundesverd­ienstkreuz und die Medaille „Für Augsburg“, wurde sein lebenslang­er Einsatz gewürdigt. An Stelle stand für den Augsburger neben der Familie jedoch das Handwerk. Dass er ein „Handwerker mit Kopf und Fuß“und dabei „begeisteru­ngsfähig und fröhlich“war, bestätigen seine Weggefährt­en.

Ulrich Wagner, der Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer, stand mit Rebholz in besonders engem Kontakt. „Mit Leib und Seele anpacken, so habe ich Konrad Rebholz senior knapp 30 Jahre imAls mer wieder erlebt. Keine Mühe, kein persönlich­er Einsatz, keine Anstrengun­g und keine Diskussion waren ihm zu viel. Er war ein Glücksfall für das Augsburger Handwerk und weit darüber hinaus“, sagt Wagner über seinen Wegbegleit­er, der in den vergangene­n Jahren zu einem väterliche­n Freund geworden sei.

Auch wenn man sich im handwerksp­olitischen Geschäft nicht imerster mer einig gewesen sei, sei es ihm immer um die Sache und nie um ihn selbst gegangen. Er habe immer ein ehrliches Interesse an den Personen gezeigt, mit denen er zu tun hatte, betont der Hauptgesch­äftsführer. „Und im Zweifel rettete ein guter Witz oder ein Anekdötche­n eine verfahrene Situation.“

Konrad Rebholz wird auf dem Nordfriedh­of seine letzte Ruhe finden.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Konrad Rebholz (†) engagierte sich für das Handwerk und seine Heimatstad­t. Jetzt ist er gestorben.

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