Koenigsbrunner Zeitung

Wusstest du …

- VON GIOIA FORSTER

Wie macht man eine Klassenfah­rt in Corona-Zeiten, wenn man nicht reisen kann? Mit dem Internet! Auf diese Weise sind Schüler aus dem Land Kenia in Ostafrika nach Frankfurt am Main gelangt. Dort liegt der größte deutsche Flughafen und dort steht auch ein Flugsimula­tor.

So ein Gerät ahmt einen Flug genau nach. Piloten üben damit, ein Flugzeug zu steuern. Genau dorthin geht es nun auf dieser Klassenrei­se. Der Pilot Nils Bücker wartet schon auf die Schüler aus Kenia. Normalerwe­ise fliegt er für die Firma Lufthansa Transportf­lugzeuge.

Die Kinder stellten lauter Fragen

Heute aber beantworte­t er im Cockpit des Flugsimula­tors ihre Fragen. Ein Mädchen will wissen: „Wie weit kann ein Flugzeug fliegen?“„Was passiert, wenn es während eines Fluges stürmt?“, fragt ein anderes. „Hast du je Angst?“, fragt ein Junge. Einen Jugendlich­en interessie­rt: „Wie viel verdienst du als Pilot?“Dabei sitzen die Kinder in Gemeinderä­umen oder kleinen Bibliothek­en in der Hauptstadt Nairobi und schauen gebannt in Laptop-Kameras. So sind sie über Video alle zusammen mit dem Piloten verbunden.

Für die Schülerinn­en und Schüler ist das ein besonderes Erlebnis. Denn die meisten kommen aus sehr armen Familien. Die Schulen haben normalerwe­ise … dass wegen Corona Kinder im Land Kenia seit März nicht zur Schule gehen können? Für viele Schülerinn­en und Schüler in dem ostafrikan­ischen Land ist das sehr schlimm. Denn die we‰ nigsten haben Laptops, Fernseher oder Radios, um zu Hause allei‰ ne weiterzule­rnen. Viele haben nicht mal Strom. Anstatt Lehr‰ bücher zu lesen, müssen viele Kinder ihren Eltern im Haus helfen oder sogar arbeiten gehen. Denn etliche Erwachsene ha‰

auch kaum Geld für Klassenfah­rten oder Ausflüge. „Für die meisten Kinder war dies das erste Mal, dass sie direkt mit jemandem aus Europa sprachen ben durch die Corona‰Krise ihren Job verloren oder verdienen weniger Geld. Außerdem ist Schu‰ le in Kenia und anderen afrika‰ nischen Ländern mehr als ein Ort zum Lernen. Meistens bekom‰ men Schülerinn­en und Schüler auch eine warme Mahlzeit. Zu‰ dem bietet die Schule vielen Kin‰ dern Schutz, vor allem Mäd‰ chen. Denn in armen und ländli‰ chen Gebieten werden Mäd‰ chen, die nicht zur Schule gehen, oft sehr jung verheirate­t. (dpa)

und ein Cockpit von innen sehen konnten“, erklärt Ben Ooko. Er leitet ein Gemeindeze­ntrum und hat das Video-Gespräch mit dem deutschen Piloten

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Die beiden Mädchen (von links) Whitney, 12, und Staicy, 13, aus Kenia haben sich im Flugsimula­tor umgesehen.
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Ritter und Burgen gefallen Josef, 8, aus Rettenberg­en.
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