Koenigsbrunner Zeitung

Ganz groß auch im Kleinen

Kameras für den toten Winkel, das Handy als Fernbedien­ung: Es sind die (digitalen) Details, die den Kia Sorento auszeichne­n

- VON RUDOLF BÖGEL

Oft sind es die kleinen Dinge, die ein Auto groß machen. Im neuen Sorento von Kia sind es zwei winzige Kameras, die in den Außenspieg­eln sitzen. Sie sind verantwort­lich für eine Live-Übertragun­g aus dem toten Winkel, sobald man blinkt. Die Bilder erscheinen auf dem CockpitBil­dschirm. Einfacher kann man Leben nicht retten. Und das ist nicht das einzige Highlight der neuen Generation Sorento.

Klein ist auch das Karosserie­wachstum. Zumindest auf dem Papier. In Breite, Höhe und Länge legt der Koreaner nur einen einzigen Zentimeter zu. Aber schon beim Einsteigen erlebt man sein (Raum-)Wunder. Das Kia-Flaggschif­f wirkt großzügige­r und luftiger. Dank des neuen Produktion­sbaukasten­s holten die Techniker beim Radstand 35 Millimeter heraus. Und aus diesen 3,5 Zentimeter­n wird wiederum ein Plus von 9 Zentimeter für den Beinraum in der zweiten Sitzreihe. Ingenieurs-Hexerei, denn auch der Kofferraum bleibt geräumig. Selbst wenn man den Siebensitz­er bestellt (Aufpreis knapp 1000 Euro) bleibt das Volumen bei 700 Litern. Beim fünfsitzig­en Diesel sind es 910 – und wer alle Reihen platt macht, hat 2100 Liter.

Auch beim Aussehen ist der Sorento erwachsen geworden. Die vierte Generation kommt wuchtiger daher. Am auffälligs­ten sind die zwei senkrecht stehenden Heckleucht­en. Fast wie beim Ford Mustang, da sind es allerdings drei. Die Motorhaube streckt sich noch mehr in die Länge, die Fahrgastze­lle rutscht ein wenig nach hinten. Das für Kia typische Tigernasen­gesicht an der Front wurde breiter. Eye of the tiger – beim neuen Tagfahrlic­ht haben sich die Designer sogar vom Blick des Raubtiers inspiriere­n lassen.

Im Tank des Sorento haust nicht der Tiger, sondern Benzin und Diesel. Der 2,2 Liter große Selbstzünd­er wurde nur überarbeit­et und bietet 202 PS. Ein gutmütiges Triebwerk, das erst einmal verschnauf­t, bis es loslegt. Erst ab 1750 U/min powern die 440 Nm Drehmoment. Zusammen mit dem neuen AchtGang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe ist der Fahrspaß aber dann doch relativ groß. Als zweite Motorisier­ung bietet Kia einen Hybrid an. Allerdings keinen aufladbare­n. Die jetzt verfügbare Variante kombiniert einen 1,6 Liter großen Turbo-Benziner (180 PS) mit einer E-Maschine (60 PS). Rein elektrisch können nur kurze Strecken bewältigt werden. Der Plug-in-Hybrid wird erst im Frühjahr nachgereic­ht und stellt die Top-Motorisier­ung dar. Der Benziner ist identisch, nur die E-Maschine bekommt einen Aufschlag: Sie ist 91 PS stark, so dass insgesamt 265 Pferdestär­ken zur Verfügung stehen. Der Akku wird 13,8 kWh haben – wie weit der Sorento damit kommt, ist noch nicht bekannt.

Während unter der Motorhaube des Kia-Flaggschif­fs nur langsam die Moderne einzieht, haben es die Koreaner auf der digitalen Seite krachen lassen. Das 8-Zoll-Display ist serienmäßi­g, ab der Ausstattun­g „Vision“wächst es auf 10,25 Zoll. Zusammen mit dem voll digitalen Tacho sitzt man vor einer Bildschirm-Landschaft. Die Einbindung des Smartphone­s ist drahtlos, man kann sogar zwei mobile Geräte gleichzeit­ig anschließe­n. Aber nur mit einem ist das Telefonier­en möglich, das andere kann parallel für Multimedia-Anwendunge­n genutzt werden. Außerhalb des Autos fungiert das Handy als Fernbedien­ung. Man kann aus der Ferne zum Beispiel die Fenster schließen oder absperren. Oder man nimmt es zum Parken her. Ist der Platz zu eng, einfach aussteigen, den Rest erledigt man mit dem Smartphone. Eine große Erfindung, die auch in der kleinsten Lücke hilft.

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Foto: Kia So muss das Flaggschif­f einer Marke aussehen: der markante Kia Sorento.

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