Koenigsbrunner Zeitung

Endlich wieder alle aufs Eis

Die DEL startet nach neun Monaten Pause am 17. Dezember in die Saison. Der Modus mit zwei Gruppen ist neu. Die Liga kontert die Kritik an ihrem Zögern

- VON MILAN SAKO

Augsburg Am 17. Dezember beginnt wieder die Eiszeit: Die Deutsche Eishockey-Liga gab am Donnerstag bekannt, dass sie nach zweifacher Verschiebu­ng nun doch den Sprung in den Spielbetri­eb wagt. „Das ist ein positiver Tag für unseren Sport. Ich freue mich vor allem für die Spieler und die Fans, dass wir wieder zurück sind in der deutschen Sportlands­chaft“, sagte Augsburgs Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl. Alle 14 Klubs gehen an den Start. Die Panther hatten bereits vor zwei Tagen ihre Teilnahme angekündig­t. Ein 4:1 gegen die Kölner Haie am 8. März war der letzte DEL-Auftritt der Augsburger gewesen. Wenige Stunden vor der ersten Play-offRunde mit dem Derby gegen den Erzrivalen Ingolstadt ging die komplette Liga in den Lockdown. Nun beschlosse­n die DEL-Gesellscha­fter den Start mit einigen Neuerungen.

Wie sieht die Punktrunde aus? Statt einer Doppelrund­e aller Teams mit 52 Partien teilt sich die Liga in zwei Gruppen mit sieben Vereinen.

Süden spielen Augsburg, Ingolstadt, Nürnberg, München, Straubing, Mannheim und Schwenning­en. Im Norden treten Berlin, Köln, Düsseldorf, Bremerhave­n, Krefeld, Iserlohn und Wolfsburg an. In den jeweiligen Gruppen wird gegen jeden Gegner eine Doppelrund­e mit je zwei Heim- und zwei Auswärtssp­ielen ausgetrage­n. Daraus ergeben sich 24 Partien für jeden Klub. Gegen die Teams der anderen Regionalgr­uppe ist jeweils ein Heim- und ein Auswärtssp­iel angesetzt. Das sind weitere 14 Partien, daraus ergeben sich insgesamt 38 Spiele pro Klub. Die Liga wollte „die Reisen und Hotelaufen­thalte in CoronaZeit­en in Grenzen halten“, sagt Panther-Klubchef Sigl. Der Spielplan soll bis Ende November stehen. Pausiert wird absehbar nur an Heiligaben­d, am ersten Weihnachts­tag und Neujahr.

Gibt es Play-offs?

Ja, aber verkürzt. Die ersten Vier jeder Gruppe qualifizie­ren sich für die Play-offs, die mit den Viertelfin­alserien beginnen. Die Viertelfin­als werden noch gruppenint­ern gespielt, ab dem Halbfinale wird über Kreuz gespielt. Normalerwe­ise finden die Play-off-Runden im Modus Best of Seven statt. Diesmal sind sie vorerst im Modus Best of Three geplant. Zwei Siege reichen zum Weiterkomm­en oder zum Titel.

Wie hoch ist der Gehaltsver­zicht der Eishockey-Profis?

Auf Details wollte Ligenchef Gernot Tripcke nicht eingehen, denn die handelt jeder Klub individuel­l mit seinem Personal aus. In Köln, einem der letzten Klubs, der seine Teilnahme signalisie­rte, sollen die Profis auf bis zu 60 Prozent ihres Gehalts verzichten. In Augsburg sollen sich die Einbußen bei rund 50 Prozent bewegen. Zahlen gibt die EishockeyG­mbH nicht bekannt. DEL-Chef Tripcke lobte das „große Entgegenko­mmen“der Spieler.

Wie stark mussten die Klubs ihr Budget abspecken?

„Es war ein unglaublic­her Kraftakt. Die Gesellscha­fter haben eine zusätzlich­e Belastung geschulter­t“, sagte Mannheims Geschäftsf­ührer Daniel Hopp. Die Augsburger PanIm ther reduzierte­n ihren Jahresetat von sieben auf 2,5 Millionen Euro.

Was sagt die Liga zur Kritik am zögerliche­n Vorgehen?

Mannheims Trainer Pavel Gross hatte vor wenigen Tagen geschimpft: „Das Einzige, was wir gehört haben, ist, dass man nach 60 Millionen verlangt hat bei der Regierung, was ich denke, schon gewagt ist.“Sein Klubchef Daniel Hopp war davon wenig begeistert: „Wir investiere­n unser Geld und mehr als das.“Kein Gesellscha­fter macht mit Eishockey ein Geschäft. Mit Blick auf den Handball und Basketball, wo etliche Partien abgesagt werden mussten, sagt Augsburgs Chef Sigl: „Wenn ich sehe, in welcher Bredouille die anderen Hallenspor­tarten stecken, dann war es richtig, dass wir uns Zeit gelassen und zuerst unsere Etats ohne Zuschauer durchgerec­hnet haben.“Der Plan für die Rückkehr steht. „Die Unsicherhe­it ist weg. Ab jetzt geht für alle 14 Klubs die Arbeit los, damit wir eine erfolgreic­he Saison in schwierige­n Zeiten spielen können“, sagt Lothar Sigl.

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Foto: Siegfried Kerpf Zurück zur Arbeit: Ende November endet für Kapitän Brady Lamb und die Augsburger Panther die Kurzarbeit. Die Mannschaft bereitet sich dann wieder gemeinsam auf die neue DEL‰Saison vor, die am 17. Dezember mit dem Eröffnungs­spiel startet.

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