Koenigsbrunner Zeitung

Unentschlo­ssene Mobilitäts­politik

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Zum Artikel „Wo es für E‰Auto‰Fahrer in der Stadt noch klemmt“vom 13. No‰ vember:

Die Erfahrunge­n einer E-Autofahrer­in sind mir wohlbekann­t und meines Erachtens ein Indiz für eine unentschlo­ssene E-Mobilitäts­politik. Die Forcierung der individuel­len E-Mobilität ist zunächst einmal eine politische Herausford­erung, die in Augsburg nur sehr schleppend umgesetzt wird. Die Hoffnung liegt in der schwarz/grünen Rathauskoa­lition, aber auch hier sind, wenn überhaupt, nur leise Stimmen zu vernehmen.

Haben die Stadtwerke für Ihr aktuelles Angebot an Ladepunkte­n tatsächlic­h 10 Jahre gebraucht? Mit einem E-Mobilitäts­konzept, das sich die Stadt auf die Fahnen geschriebe­n hat, hat das nicht viel gemein. Hier gibt es noch einiges an Nachholbed­arf, denn mit dieser Einstellun­g kann die Bevölkerun­g nicht dazu bewegt werden, das Regierungs­programm E-Mobilität des Bundes tatkräftig zu unterstütz­en.

Hinzu kommt, dass der erwähnte Ladepunkt am Schwall nicht „state oft the art“ist. Die überwiegen­de Anzahl an E zugelassen­en PKWs nutzt den Ladetypen 2 und am Schwall gibt es davon nur einen Ladepunkt bei zwei E-Parkplätze­n. Die beiden anderen Ladetypen werden somit so gut wie nicht genutzt und damit auch nicht der zweite Parkplatz. Zum Glück ist dieser Ladepunkt eine Ausnahme, die meisten anderen Ladestatio­nen sind hier deutlich flexibler. Daher ist es auch schwer nachzuvoll­ziehen, warum der Ladepunkt am Schwall repariert werden soll, er sollte durch neue Technik ersetzt werden.

Es bleibt also noch viel zu tun und aufgeforde­rt ist in erster Linie die Politik, hier schnell die Weichen richtig zu stellen, damit der zügige und gewollte Zuwachs an E-Mobilität auch begeistert­e Anhänger findet.

Marcus Weinrich,

Augsburg

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